Alte und neue Meister  •  Kunstgeschichte

5 Ikonen der Modefotografie, die die Brücke schlagen zwischen Mode und Kunst

Man könnte denken, dass Modefotografen einen wirklichen schönen Job haben, im wahrsten Sinne des Wortes- in nicht vielen anderen Berufen ist man tagtäglich von Schönheit und Perfektion umgeben. Und keine andere Berufsgruppe hat jemals so viel Ästhetik in die Welt gebracht. Modefotografen jedoch auf Schönheit zu reduzieren, spiegelt das Universum ihres Handelns nicht im Entferntesten wider. Die folgende Übersicht bringt Sie in die Welt der Modefotografie und stellt Ihnen fünf Fotografen vor, denen es gelungen ist eine Brücke zwischen Mode und Kunst zu bilden und die auf wundervolle Weise deutlich machen, dass Fotografie ein künstlerischer Weg der Expression ist :

Peter Lindbergh (1944 – heute)

In Deutschland geboren und aufgewachsen, kam Peter Lindbergh in den 70er Jahren zur Fotografie und öffnete sein Fotostudio 1973 in Paris. Das Cover „Supermodels“ für die englische Januar-Ausgabe der Vogue 1999 ist einer der verbildlichten Beweise für seine künstlerische Einzigartigkeit : Peter Lindbergh schaut hinter die gläzende Perfektion und enthüllt die Seelen und echten Identitäten der Models vor seiner Linse. Seit fast 40 Jahren mittlerweile fängt er die schönsten Frauen weltweit in Bildern ein.

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“Supermodels” British Vogue Cover January 1990 c Peter Lindbergh

Mario Testino (1954 – heute)

Mario Testino, in Lima geboren, zog 1976 nach London und machte dort seine ersten Schritte in der Fotografie. Heute ist er einer der bekanntesten Modefotografen auf der ganzen Welt. Nicht nur das er Shootings für alle wichtigen Modemagazine und Marken machte, oder der Fakt, dass er der fotografische Representant der Königsfamilie Englands ist, -Mario Testino hält die Beziehungen zu seinen Models aufrecht und misst ihnen grössten Wert bei. Das zahlt sich aus und wird in seinen Bildern durch die besondere Sensualität und Intimität deutlich, die ihm ermöglicht, die Menschlichkeit und Persönlichkeiten seiner Modells darzustellen.

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Keith Richards & Mick Jagger, Los Angeles, Vogue UK, 2003 c Mario Testino

Guy Bourdin (1928 – 1991)

Ein französischer Modefotograf der sich dem Thrill der Weiblichkeit verschrieben hat. Das könnte eine passende Beschreibung für die Arbeit Guy Bourdins sein. Kampagnen für Chanel, Bloomingdale’s, Jourdan, Vogue, Ausstellungen im MoMa und Victoria & Albert Museum,.. um nur einige seiner Erfolge aufzulisten! Guy Bourdin kreierte eine gewisse Spannung in seinen Bildung und im Gegensatz zur schönen und ästhetischen Darstellung der Modefotografie wählte er einen radikalen Weg um die Frau ins rechte Licht zu rücken. Seine Kreationen haben nicht selten einen Beigeschmack von Sexualität, Krimi, Gewalt, integrierter Erotik und / oder surrealistischen und dunkler Komponenten.

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Charles Jourdan, Spring 1976, c The Guy Bourdin Estate

Helmut Newton (1920 – 2004)

Ein weiterer Deutscher auf der Liste der Modefotografen ist Helmut Newton. Geboren in Berlin, begann er schon recht früh sein künstlerisches Talent zu entwickeln. Seine figurative Fotografie, zumeist in schwarz / weiss gehalten, spricht eine eher erotische und provokative Sprache. Neben Kampagnen für Vogue, Harper’s Bazaar, machte Helmut Newton auch Shootings für den Playboy. Ein gewisser sado-masoschistischer, oder auch fetischer Unterton in seinen Werken lässt sich nicht verneinen. Helmut Newton erhielt zahlreiche Preise. Er huldigte seine Geburtsstätte mit einer Spende von 1000 seiner Werke.

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Elsa Peretti as a bunny, New York 1975, Helmut Newton

Richard Avedon (1923 – 2004)

Dieser amerikanische Fotograf wird oft zitiert, als der Mann, der den amerikanischen Stil, die Kultur und das Verständnis von Schönheit prägte. Seine fotografische Karriere begann 1944 mit einem Shooting für Harper’s Bazaar und war schon schnell gefolgt von vielen weiteren Shootings für Modemagazine und andere Projekte. Seine revolutionäre Arbeit ist durch das Bemühen verdeutlicht, Modells voller Emotionen, von Tränen über Lachen und in voller Aktion ausserhalb des Studios zu fotografieren und eben jene Momente einzufangen. Auch die Portraitfotografie begeisterte ihn durch die Möglichkeit Personalität und Seele in Gesichtern abzubilden.

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“Hepburn “Paris Pursuit” for Harper’s Bazaar, 1959, Richard Avedon, Courtesy Fondation Avedon

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