Künstler

Begegnung mit dem Künstler KP Nordmann

Kurze Vorstellung Deiner Person

Geboren 1957 in Ramstein. Aufgewachsen zwischen US-Militär und Flower Power. Nach einer Lehre als Dekorateur folgt 1978-1982 mein Studium als Kommunikations-Designer mit Abschluss Dipl.- Ing. Design. Selbstständig als Fotograf seit 1984, erst Still-Life, ab 1990 Mode- und Peoplefotografie. Aufträge deutscher und internationaler Werbeagenturen. In den 90ern viele weltweite Produktions-Reisen und schliesslich 5 Jahre Leben und Arbeiten in London. Aus persönlichen Gründen Rückkehr nach Deutschland im Jahr 2000. 2003 Gründung eines der ersten kombinierten Studios für digitale Bildgestaltung und Fotografie.
Seit 2009 als freier Künstler tätig.

┬®KP Nordmann-Spirit of a genius-2017

┬®KP Nordmann- Spirit of a genius, 2017

Wieso ist die Fotografie das Medium und Schwerpunkt deiner Ausdrucksweise geworden?

Am Anfang meines Studiums stand die Auseinandersetzung mit der bildnerischen Kunst in den verschiedensten Formen, von der Höhlenmalerei bis zur Pop-Art. Studienbedingt versuchte ich mich in mehreren Disziplinen, Malerei, Fotografie, Grafik, Text. Noch als Student hatte ich das Glück viele meiner künstlerischen Vorbilder persönlich kennenzulernen und habe mich durch sie motiviert gefühlt mehr und intensiver zu fotografieren. Das Arbeiten mit der Kamera fiel mir leicht, dann kam in jungen Jahren auch der schnelle Erfolg hinzu und es gab keinen Grund mehr etwas anderes zu tun.

┬®KP Nordmann-U.S.S.-waiting for trouble-2017

┬®KP Nordmann- U.S.S.- waiting for trouble, 2017

An welche Höhepunkte in Deiner Karriere als Fotograf denkst Du gerne zurück?

1982 hat der Gewinn des damals sehr renommierten Young Photographers Awards von Polaroid mein Leben entscheidend verändert. Meine erste Präsentation während des Rencontres de la Photographie in Arles, Frankreich. Über die Jahre hinweg hatte ich zahlreiche Veröffentlichungen und Publikationen in Foto- und Kunstmagazinen. 2001 Ausstellung der Serie „Invisible“ auf 3 m hoher Diafolie, von hinten durchleuchtet, im Foyer des Quartier 206 in Berlin. Hatte was von Gigantomanie und macht mir bis heute Gänsehaut. 2006 Comprix in Gold für Sudler & Hennessy.

Welche Formen der bildenden Kunst beschäftigen Dich jetzt?

Da ich meine Fotos schon immer am stärksten fand, je reduzierter und abstrakter sie waren, musste der Schritt in ein anderes Medium irgendwann folgen. In der Fotografie sah ich so ab 2010 keine grossen Möglichkeiten mehr. Ich war, nach gefühlt einer Million Fotos, regelrecht „leer“ fotografiert und auch meine Augen machten nicht mehr mit. Nach einer längeren Erholungsphase und kreativen Pause, habe ich mich wieder intensiver mit Malerei beschäftigt. Neu hinzu kam die Idee der intermedialen Kunst, einem recht neuen Medium, welches dem Kreativem kaum noch Grenzen setzt. Es ist alles möglich, von der Collage bis zum Arbeiten mit unterschiedlichen Medien und Techniken, in unendlich vielen Mischformen.

┬®KP Nordmann-Blaues Blut-2017

┬®KP Nordmann- Blaues Blut, 2017

Dieser Prozess hat bei mir einige Jahre in Anspruch genommen, da der Wandel von der analogen Fotografie zum digitalen Arbeiten, auch zusätzlich neue Ausdrucksmöglichkeiten geschaffen hat, doch das musste ich erstmal begreifen. Von Layertechniken bis zum Arbeiten mit Pigment- und 3D-Druckern. Es war schwer, sich von der rein analogen fotografischen Sehweise zu lösen und zeitweise hatte ich völlig den Bezug zur bildnerischen Darstellung verloren, konnte manchmal gar nicht mehr glauben, dass ich mal Fotograf war. Das hatte viel mit neuer Identitätsfindung zu tun, an der man wirklich verzweifeln kann. So gesehen stehen wir alle noch am Anfang dieser neuen Möglichkeiten, die selbst der Kunstmarkt noch nicht so ganz einordnen kann. Für mich ist aber erstmal wichtig, dass mich das neugierige Interesse an Bildern wieder gepackt hat und mein Kopf voller Ideen ist. Habe ich früher streng in Konzepten und an deren Anwendung gedacht, denke ich heute eher in Einzelbildern, dessen Idee irgendwann vor mir steht und realisiert werden will. Dann ist es völlig egal, wie und womit. Dabei können die Anregungen aus allen Richtungen kommen, Objekte, Situationen und natürlich Menschen.

┬®KP Nordmann-Lina-age15-2012

┬®KP Nordmann- Lina- age 15, 2012

Ich arbeite mit manuellen und digitalen Werkzeugen. Male, fotografiere, scanne, mache daraus wiederum Kombinationen, welche ich wieder übermale und bearbeite, alles sehr intuitiv und spielerisch. Oft fange ich an mit Materialien rumzuspielen, Stoffe, Klebebänder, Dinge die ich auf der Strasse finde, bin da völlig frei. Ich weiss nur, dass es ein bestimmtes Bild werden soll, welches mir nebulös im Kopf rumschwebt. Das letzte Finish findet dann meistens in digitaler Form statt. Ab diesem Punkt werden die Arbeiten reproduzierbar und ich kann sie in verschiedenen Druckverfahren auf unterschiedliche Untergründe drucken, wodurch sie wieder ihren Unikat-Charakter zurückgewinnen.

┬®KP Nordmann-Marie-The last kiss-2015

┬®KP Nordmann- Marie- the last kiss, 2015

Wo siehst Du dich als Künstler in zehn Jahren, wohin möchtest Du?

Wohin das Ganze führt, ist mir ehrlich gesagt nicht so wichtig, ich habe da keinen bestimmten Ehrgeiz. Ich freue mich, wenn ein Bild jemanden berührt oder inspiriert. Ich mache die Bilder für den Moment und erstmal für mich, dann schicke ich sie auf Reisen, wie eine Flaschenpost.
Manchmal denke ich, das Grösste ist, wenn Kunst zum Teil unseres Alltags wird und z.B. auf Feuerzeuge, Kaffeetassen oder T-Shirts gedruckt wird und das meine ich durchaus positiv. Dann ist Kunst angekommen.

┬®KP Nordmann-Joseph Beuys-bade im Mondlicht-2014

┬®KP Nordmann- Joseph Beuys- bade im Mondlicht, 2014

Mehr Informationen zu KP Nordmann findet Ihr hier :www.kpnordmann.de

Seine ausführliche Biografie :www.kpnordmann.de/index

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