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Interview mit eu-art-network – Initiative für zeitgenössische Kunst

Das eu art network – eine Initiative für zeitgenössische Kunst fand seinen Anfang bereits 2001 – mit welchem Ziel wurde die Initiative ins Leben gerufen?

Nach der Eingliederung in eine europäische Gemeinschaft war es u. a. eine Herausforderung, gemeinsame Schnittpunkte unter den Künstlern und Künstlerinnen in diesem Europaherauszufinden. So entstanddiese Initiative, die als kulturelles Gegengewichtzu den stark ökonomisch ausgerichteten Zielen der Europäischen Union verstanden werden sollte.Im Zusammenhang mit Europa und der damit verbundenen medialen und wirtschaftlichen Vernetzung war es nur ein logischer Schritt, diese Vernetzung auch für Kunstschaffende in Anspruch zu nehmen.

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Der Anspruch des Netzwerkes ist es politische Fragen und Herausfoderungen der heutigen Zeitmit Hilfe der bildenden Künste und Literatur aufzugreifen und darzustellen, mit welchem Erfolg?

Knapp geantwortet, mit jenem Erfolg, der der zeitgenössischen bildenden Kunst grundsätzlich beschieden ist. Nicht mehr und nicht weniger. Einfach individuelle Statements, die in der Sprache der Kunst, weit ab vonpolitischen und gesellschaftlichen Vereinfachungstendenzensind und als wichtige Animation in der Auseinandersetzung mit den diversen Themen dienen.

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Das jährliche Kunstsymposium unterliegt einer konkreten Fragestellung. Wie finden Sie diese Fragestellung, wie entscheiden Sie über die mitwirkenden Künstler?

Die Themenfindung erfolgt in unserem Organisationsteam. Wir versuchen,den Puls des Zeitgeschehenswiderzuspiegelnund Themen zu formulieren, die unsere Gesellschaft bewegen. In den vielen Jahren ist unser künstlerisches Netzwerk so gewachsen, dass wir in sämtlichen europäischen Ländern und darüber hinaus Kontakte haben, die es uns ermöglichen, Künstler und Künstlerinnen einzuladen. Eingeladen werden ausschließlich professionelle KünstlerInnen, ob noch als studierende oder lehrende bzw. freischaffende. Spannend ist in den Symposien neben der ästhetischen Vielfalt auch die Mischung zwischen Alt und Jung bzw.Etabliertenund Suchenden.

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In dem letzten Symposium mit dem Titel <<…fürchtet Euch nicht…>> -Wir haben nichts zu verlieren, ausser unsere Angst , ging es um die um sich greifende existenzielle Angst und Unsicherheit in der Gesellschaft. Sicherlich sind die Herangehensweisen der Künstler hier sehr unterschiedlich. Haben sich dennoch einige Gemeinsamkeiten herauskristallisiert?

Es ist nur das Thema, das die Gemeinsamkeit zum Ausdruck bringt. Die Zugänge zu den Themen sind individuell. Ebenso die Ausdrucksformen. Allein die Anwendungsmöglichkeit der zahlreichen Medien im Bereich der Bildenden Kunst garantiert eine sehr abwechslungsreiche Vielfalt. Das Thema ist die einzige gemeinsame Klammer, die die Ergebnisse der Symposien für den Rezipientenzusammenhält.

Haben Sie denn schon Pläne/ein Thema für das nächste Künstlersymposium?

Am Thema für das nächste Symposium wird gearbeitet. Im Raum steht die Thematisierung eines unser europäischen Grundwerte wiedesHumanismus in einersich mehr und mehrentsolidarisierendenGesellschaft. Man könnte die Frage stellen, ob sichdas reale Erscheinungsbild der Europäischen Union im 21. Jahrhunderts mit einem Kant’schen Friedensplan aus dem Jahr 1795 vergleichen ließe, wenn eine Gesellschaft zunehmend ihre wertvollen Eigenschaften wie Menschenwürde und soziale Bindungen verkümmern lässt und soziale Ignoranz und Habsucht kultiviert?

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Haben Sie persönlich einen bildenden Anspuch an die Kunst? Muss die Kunst sich politischen Themen widmen und den Menschen eine Botschaft vermitteln, oder darf sie auch einfach „nur“ sein?

Ein Bildungsanspruch an die Kunst ist, meiner Meinung nach, grundsätzlich nicht zu stellen.Das wäre ein pädagogischer Übergriff der Kunst gegenüber der Gesellschaft.Ein Muss gibt es prinzipiell nicht in der Kunst.Die Kunst darf einfach sein, sie darf provozieren, sich ausschließlich in der Ästhetik ergehen, narrativ sein … Kunst, sagt man, darf alles – vielleicht ist nicht alles dabei Kunst…wesentlich ist, dass sie uns berührt und entweder Ordnung oder Chaos ins Denken bringt……

Weitere Informationen finden Sie hier:http://eu-art-network.at/

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