An der diesjährigen Affordable Art Fair in Brüssel nimmt das Künstlerduo Alan Stuart und Michael Lake-McMillan teil, die zusammen die Gruppe Dangerous Minds Artists bilden.
Die unverwechselbaren Arbeiten von Dangerous Minds Artists nehmen immer wieder Bezug auf das Licht, zum Beispiel durch die Verwendung von Neonschildern in ihrer Kollektion Linear Musings. Ihre Praxis hängt auch stark vom Konzept der Dualität ab, da ihre Werke oft einen Dialog zwischen Punkt und Kontrapunkt ausgleichen. Das Gleichgewicht in ihren Kunstwerken besteht auch darin, dass sie grundsätzlich ästhetisch ansprechende Werke produzieren, die bei näherer Betrachtung auch Neugierde wecken und einen intellektuellen Anreiz bieten.
Wir sprachen mit Alan und Michael, um mehr über ihre gemeinsamen Projekte und künstlerischen Einflüsse zu erfahren.
Würden Sie sich bitte vorstellen und kurz über Ihren Hintergrund sprechen und darüber, wie Sie beide dazu kamen, als Künstler zusammenzuarbeiten?
Wir sind Alan Stuart und Michael Lake-McMillan und haben Dangerous Minds Artists im Jahr 2014 gegründet. Wir haben beide einen kreativen und künstlerischen Hintergrund in so unterschiedlichen Bereichen wie Modellbau, Filmrequisiten, Grafik- und Webdesign, Modefotografie, Animatronik, Theaterschminke, Bühnenmalerei und Bühnenbild. Und nicht nur das, wir kennen uns schon seit vielen Jahren. Im Bereich der High-End-Events sahen wir das Potenzial für eine Zusammenarbeit auf künstlerischer Ebene, da wir beide eine ähnliche Ästhetik und Vision haben.
Wie würden Sie Ihren Stil bzw. die Philosophie hinter Ihren Kreationen beschreiben?
Unser Stil wurde als Neo-Pop beschrieben, und wir folgen einer Philosophie, die frei auf den Themen Licht, Schönheit im Verfall, Verlassenheit und antiquierte Typografie basiert.
Dangerous Minds Artists
Können Sie uns etwas über Ihren künstlerischen Prozess erzählen? Welcher Teil der Erstellung eines Kunstwerks interessiert Sie am meisten?
Wir lassen uns von vielen Quellen beeinflussen, etwa von unseren eigenen Gedankengängen, von Literatur, Filmen und Fundstücken. Dann fangen wir an, Ideen zu sammeln, z. B. zu Größe, Farbpalette, Technik usw. Manchmal arbeiten wir an neuen Maltechniken, indem wir Medien mischen und beobachten, wie sie sich abstoßen, aber auch miteinander harmonieren, was die dualistische Natur unseres Ateliers widerspiegelt. Die Kreation ist immer der beste Teil. Es macht immer wieder Spaß, sich anzustrengen und etwas Schönes zu schaffen. Wir haben eine fast besessene Leidenschaft für Technik, Substrat und Verarbeitung, die wir auch gerne erforschen.
Was hat Sie dazu inspiriert, Neonbeleuchtung in Ihre Kunstwerke einzubauen?
Neon hat ein so romantisches und beruhigendes Licht, dass wir gerne damit arbeiten. Wir finden, dass es unseren Arbeiten ein Gefühl vongealterter Dekadenz verleiht, indem es flüchtige Reflektionen und Farbveränderungen bei wechselndem Licht hinzufügt.
Die Serie Linear Musing geht auf eine Gedichtsammlung von Michael Scott mit dem Titel Little Usherette zurück. Sie beschäftigen sich mit einer dystopischen Beziehung zwischen einem Kinobesucher und einer Platzanweiserin, dem Objekt seiner Zuneigung, im Post-Lynch-Stil.
Eine erzählerische Symbolik wird durch die stilisierten Neonleuchten vermittelt, die ihre Formen aus esoterischen Symbolen und dekonstruierten grafischen Referenzen in Bezug auf die angedeutete Erzählung ableiten.
Dangerous Minds Artists
Was möchten Sie den Menschen vermitteln, wenn sie Ihre Kunst betrachten?
Sie sollte angenehm anzusehen sein und dem Betrachter Freude bereiten. Aber es sollte Sie auch dazu bringen, die Bedeutung hinter den Schichten der Symbolik herauszufinden oder Ihre eigene Bedeutung zu finden. Es ist schön zu hören, dasssie eine andere Bedeutung in unserer Arbeit finden, als wir beabsichtigt haben. Das ist das Perfekte an der Kunst, sie spricht jeden von uns auf so viele verschiedene Arten an.
Vielen Dank, Alan und Michael, dass Sie sich die Zeit genommen haben, unsere Fragen zu beantworten!
