Alte und neue Meister  •  Kunstgeschichte

Egon Schiele

Sechs Dinge über Egon Schiele, die Sie vermutlich nicht wussten

Der österreichische Maler und Zeichner Egon Schiele (1890 – 1918) wurde berühmt für seine Porträts, deren Sujets er in verdrehten und teilweise entstellten Positionen darstellte. Seine Werke zählen zum Expressionismus, zusammen mit Gustav Klimt und Oskar Kokoschka zählt er zu den wichtigsten bildenden Künstlern der Wiener Moderne. Grund genug, einen Blick auf weniger bekannte Details aus dem exzentrischen Leben des Enfant terrible der Wiener Kunstszene zu werfen.

1.

Mit 17 Jahren machte sich Egon Schiele auf die Suche nach dem Wiener Maler Gustav Klimt, damals 45 Jahre alt. Der wird daraufhin bald zu einem väterlichen Freund und Mentor. Die Freundschaft und gegenseitige Bewunderung hält bis zum Tod 1918 – die beiden verstarben im selben Jahr.

2.

Egon Schiele malte immer wieder Kinder in seinem Atelier, was ihm reihenweise Probleme mit Nachbarn sowie Behörden und schlussendlich den Ruf eines Kinderschänders einbrachte. 1912 wurde er wegen angeblicher Entführung eines minderjährigen Mädchens verhaftet. Als die Polizisten bei seiner Verhaftung sein Atelier betraten, nahmen sie über hundert Zeichnungen „pornografischer Natur“ mit. Die Anklage wegen Entführung wurde fallengelassen, doch Schiele erhielt eine Gefängnisstrafe von 24 Tagen für die Verbreitung „unsittlicher“ Zeichnungen.

3.

Für das Plakat zur ihm gewidmeten 49. Ausstellung der Wiener Secession 1918 schuf er eine Zeichnung, die dem Abendmahl ähnelt. Darin nimmt Schiele selbst den Platz von Jesus Christus an der Tafel ein.

4.

Egon Schiele liebte Frauen, und zwar viele – je mehr, desto besser. Einer Anekdote zufolge erzählte er gerne, dass er innerhalb von acht Monaten 180 Frauen gezählt habe, die durch sein Atelier gekommen waren.

5.

Nachdem er jahrelang unverheiratet mit seiner Freundin Wally Neuzil zusammengelebt hatte, seinem Lieblingsmodell, beschloss er, Edith Harms zu heiraten. Sie war eine junge Frau aus guter Familie, mit der er bereits jahrelang befreundet gewesen war. Er versuchte es zwar, doch sowohl seine Ehefrau als auch Wally Neuzil lehnten seinen Vorschlag zu einer Dreiecksbeziehung ab, und so beendete Schiele schlussendlich die Beziehung zu Wally Neuzil.

6.

Egon Schiele starb mit nur 28 Jahren an der Spanischen Grippe – drei Tage, nachdem seine damals im sechsten Monat schwangere Frau Edith bereits daran verstorben war. In diesen drei Tagen malte er ein unvollendet gebliebenes Bild der jungen Familie.

Heute erzielen Egon Schieles Werke auf internationalen Auktionen Höchstpreise. Sotheby’s versteigerte 2011 das Werk „Häuser mit bunter Wäsche“ aus dem Jahr 1914 für umgerechnet 27,6 Millionen Euro.

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