Künstler

Markus Krön im Gespräch mit Singulart

Stellen Sie sich uns kurz vor?

Ich bin Maler, Papierrestaurator und Vater von fünf Kindern, von denen noch drei zu Hause sind. Ich lebe in einem sehr kleinen, ländlichen Ort im Weinviertel. Mein Alltag ist also geprägt von Kunst, Familie, Garten- und Hausarbeit. Eigentlich recht beschaulich. Meine Frau arbeitet in einer Bank in Wien und verlässt täglich das Haus, um zur Arbeit zu pendeln.

Sie arbeiten mit Öl- und Wasserfarbe – welche Technik bevorzugen Sie und wie setzen Sie diese unterschiedlichen Materialien für Ihre Werke ein? Gibt es Techniken oder Stile, die Sie gerne noch einmal ausprobieren wollen?

Der Anlass oder das Motiv bestimmen meine Technik. Ölfarben haben ihre großen Stärken: Man kann die Farben relativ leicht und unglaublich genau mischen, sie verändern ihren Farbton während des Trocknens gar nicht. Auch eignen sie sich sehr für gleitende Übergänge. Für Himmel und Wolken, atmosphärische Darstellungen usw. verwende ich fast immer Ölfarben. Seit einigen Jahren arbeite ich aber genau so gerne mit Gouache Farben. Ich beginne mit einer reinen schwarz-weiß Malerei, die ich dann mit Aquarellfarben koloriere. Bei den Wasserfarben schätze ich die doch etwas spontanere Herangehensweise und ihre matte Präsenz.

Wenn ich einmal die Gelegenheit dazu bekomme, würde ich mich schon gerne auch einmal mit Wandmalerei im weitesten Sinne befassen, sei es zum Beispiel mit einer Bildtapete oder einer Seccomalerei.

1497_4f0893a80b7dd7783dd4e913b230362bSegelboot, 2017, 50x60cm

Wie hat sich Ihr Werk über die Jahre verändert hin zu dem, wie es jetzt ist?

Ich denke im Wesentlichen haben sich zwei Dinge im Laufe der Zeit verändert. Zum einen die Technik, die ist sicher um vieles ausgereifter geworden, zum anderen habe ich die Vorgaben einer tatsächlich vorgefundenen, mich umgebenden Wirklichkeit mehr und mehr verlassen. Ich arbeite wenig vor Ort und kaum mehr mit Fotos. Landschaften und Lichtsituationen entstehen in meinem Kopf und wachsen dann auf der Leinwand heran.

Welchen Reiz hat die Wirklichkeit für Sie?

Wirklichkeit oder Realität sind im theoretischen Diskurs meiner Ansicht nach schwierige Worte, gerade was die Abbildung selbiger in der Malerei betrifft. Ich würde eher von Wiedererkennbarkeit sprechen. Der Betrachter erkennt im Bild einen Ausschnitt seiner Wirklichkeit wieder und das ist praktisch ein magischer Akt von hoher Komplexität, der die Menschheit seit ihrem Beginn an schon immer begeistert hat.

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S36, 2016, 80x140cm

Wie entdecken Sie in Ihrer Umgebung Motive, die Sie gerne malen würden? Gibt es Motive, die Sie nicht malen würden oder schwer zum Umsetzen finden?

Motive sind immer da. Das ist ganz einfach. Augen auf machen, Hirn leer machen und dann finde ich fast alles spannend. Ganz oft ist es auch schlicht ein besonderes Licht.

Ja, sicher gibt es Motive die schwer zum Umsetzen sind. Dazu zählen für mich all die feingliedrigen Naturerscheinungen wie Bäume oder Gras in naher oder mittlerer Entfernung. Aber gerade diese Herausforderung macht auch einen ganz besonderen Reiz aus: Dinge zu malen, die eigentlich nicht malbar sind, wie eben ein Baum mit all seinen Blättern.

Motive sind für mich immer ganz eng mit meinen Gefühlen verknüpft. Ich würde also nichts malen, zu dem ich keine Emotion habe, oder auch nichts, das mir schlicht fremd ist, irgendeine exotische Landschaft zum Beispiel.

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Watzmann von Maria Plain aus, 2012, 70x70cm

Wie schätzen Sie die österreichische Kunstszene ein und welche Entwicklungen sind zu beobachten?

Bei dieser Frage muss ich ehrlich gesagt ein wenig schmunzeln. Ich bin da einfach wirklich weit weg von der „Szene“, Provinz so zu sagen. Das genieße ich aber auch. Natürlich habe ich Künstlerfreunde mit denen ich mich gerne und oft austausche, aber vom eigentlichen heißen Schlachtfeld des „Wer kennt wen und wer macht was“ bin ich sehr unberührt.

Die Webseite des Künstlers:http://www.kroen-markus.at/

Das Profil von Markus Krön auf Singulart:https://www.singulart.com/de/k%C3%BCnstler/markus-kr%C3%B6n-813

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