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Kunstgalerie KÖPPE CONTEMPORARY im Fokus: Interview mit Dr. Wolfgang Köppe

Wie entstand die Galerie Köppe vor sieben Jahren? Was gab den Ausschlag für die Eröffnung?

Ich habe mich schon als junger Mann während meines Architekturstudiums in Berlin und Frankfurt für die Gegenwartskunst interessiert. Nach dem Studium arbeitete ich im Büro von Hans Scharoun. Dort lernte ich unter anderem auch den Schweizer Architekten und Künstler Johannes Gachnang kennen, der mich wiederum mit dem Galeristen Michael Werner bekannt machte, bei dem ich damals meineersten Kunstwerke erwarb – vornehmlich Arbeiten von Gerhard Altenbourg, Antonius Höckelmann und Georg Baselitz. Seit diesem Zeitpunkt begleitet mich
die Gegenwartskunst. Nach der Aufgabe meines Architekturbüros gründete ich aus diesem Interesse heraus die Galerie.

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Vernissage in der KÖPPE CONTEMPORARY

Sie vertreten sowohl nationale, als auch internationale, bekannte, wie auch junge Künstler, wie entscheiden Sie über Ihr Portfolio?

Als Galerist bin ich natürlich gehalten, die lokalen und internationalen Entwicklungen im Blick zu halten. Mein Fokus auf Kunst ist an einen hohen Qualitätsbegriff gekoppelt, er ist aber auch offen und intuitiv aus der Erfahrung heraus, dass man nicht mit alten Maßstäben an junge Kunst herangehen sollte. Wenn man Entdeckungen in der Kunst machen will, dann muss man sich frei machen von geschäftlichem Denken und ökonomischen Gesichtspunkten.

Die Präsenz junger Gegenwartskunst stand in meiner Galerie in den vergangenen Jahren im Mittelpunkt und ist bis heute ein Aushängeschild der Galerie geblieben. Aber inzwischen ist mein Portfolio breiter aufgestellt. Ich vertrete inzwischen auch etablierte Künstler, wie beispielsweise Jim Avignon oder Barbara Quant. Derzeit zeichnet sich ja überhaupt der Trend ab, dass Sammler wieder verstärkt etablierte Kunst kaufen. So präsentiere ich derzeit auch Kunst nach 1945 bzw. Werke vor allem der Berliner Nachkriegsavantgarde.

Spannend finde ich übrigens den Dialog zwischen den jungen, noch von der kunstinteressierten Öffentlichkeit und den Sammlern zu entdeckenden Künstlern sowie den Etablierten. Dieses Prinzip hat sich in meinen jüngsten Ausstellungen sehr bewährt.

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Werk von Arno Bojak in der KÖPPE CONTEMPORARY

Als Mitglied im Landesverband Berliner Galerien unterstützen Sie auch die Förderung junger Künstler der UdK in Berlin, wie wichtig ist Ihnen der Kontakt zu jungen Künstlern und ihrer Förderung?

Berlin hat ein enormes Angebot lokaler und internationaler Künstler. Hinzu kommt das große Potential junger, aufstrebender Künstler an den Akademien. Das bedeutet für mich, dass ich eigentlich ständig unterwegs sein müsste in den Ateliers. Aber natürlich beobachte ich auch die diversen Online-Portale oder gehe Vorschlägen nach, die ich beispielsweise über meine Sammlerkontakte erhalte. Bis heute ist mir der Kontakt zur UdK Berlin oder überhaupt zu jungen Künstlern ein wichtiges Anliegen geblieben.

Wie bereiten Sie sich auf die Ausstellungen Ihrer Künstler vor? Was sind die spannendsten Momente in der Vorbereitung?

Die Ideen fliegen hin und her. Zumeist finden die Vorbereitungen zu den Ausstellungen in den Ateliers der Künstler statt. Der Künstler und ich gehen alle Schritte des Ausstellungsaufbaus und der Öffentlichkeitsarbeit gemeinsam durch. Natürlich gibt es dabei spannende Momente – etwa, wenn ich plötzlich neue Werke sehe, die mich beeindrucken. Sich immer wieder hineinversetzen in kreative neue Ideen und sie dann in Katalogen fotografisch und textlich zu dokumentieren, auch das ist eine faszinierende Arbeit, zumal da auch das gesamte Team gefordert ist. Auch wir selbst müssen ja immer wieder neue Ideen entwickeln, um unser Publikum ständig auf dem Laufen zu halten, was die Vorbereitungen oder das Rahmenprogramm der jeweiligen Ausstellung anbelangt.

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Werk von Becker Schmitz in der KÖPPE CONTEMPORARY

Ihre Zusammenarbeit mit Künstlern, wie eng und langanhaltend sind diese? Galerien und Künstler verknüpft ein enges Band. Definieren Sie dieses als einen der Hauptpfeiler ihres Erfolges?

Die langfristige Zusammenarbeit mit Künstlern ist selbstverständlich ein Hauptpfeiler des Erfolgs der Galerie. Aber sie ist auch ein Garant des Erfolgs des Künstlers. Als Galerist benötige ich Zeit, um den Künstler zu vermarkten, für ihn den Verkauf zu organisieren und ihn immer wieder im Gespräch zu halten. Sammler für einen Künstler aufzubauen geht nicht von heute auf morgen. Aber Verträge, die den Künstler fest an unsere Galerie binden, gibt es nicht. Die grundsätzliche Ebene einer gemeinsamen und erfolgreichen Zusammenarbeit
ist Vertrauen.

Wie wichtig ist Ihre Präsenz auf Kunstmessen?

Natürlich ist die Beteiligung an Messen für uns und unsere Künstler von Bedeutung. Sie ist es insbesondere dann, wenn es um die internationale Aufmerksamkeit geht. Sporadisch nehmen wir auch am Messegeschäft teil. Doch viel Zeit und Geld muss auch in die Ausstellungsrealisierungen und die Öffentlichkeitsarbeit gesteckt werden, so dass ich mir immer sehr gut überlege, wann der Schritt Sinn macht, den einen oder anderen meiner Künstler auf einer Messe zu präsentieren.

Haben Sie einen künstlerischen privaten Geheimtipp für uns? welche jungen Künstler sollte man derzeit im Auge behalten und wer hat es Ihnen persönlich angetan?

Ich beobachte seit Jahren die künstlerisch Entwicklung des jungen Wiener Künstlers Kevin A. Rausch. Ich finde ihn formal und inhaltlich so außergewöhnlich, weil er einen ganz individuellen Stil gefunden hat. Auch die Malerei des jungen Rheinländers Stefan Becker Schmitz fasziniert mich durch ihre atmosphärische Dichte und durch ihren hintergründig-kritischen Bezug zur Gegenwart. Aber ganz allgemein würde ich jedem angehenden Kunstsammler anraten, Kunst in den Galerien oder auf Messen selbst in Augenschein zu nehmen und an seinem „Kunstfeeling“ zu arbeiten. Der Spaß liegt oft auch in der Entdeckung. Und gute Kunst kann sich auch der Normalverdiener leisten.

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Werk von Kevin A. Rausch in derKÖPPE CONTEMPORARY

Entdecken Sie die Galerie und Ihre Künstler hier:www.villa-koeppe.de

Die Köppe Contemporary auf Facebook :www.facebook.com/GalerieVillaKoeppe

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