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Auf den Spuren der Kunstfotografie – Gastbeitrag

„Jeder kann knipsen. Auch ein Automat. Aber nicht jeder kann beobachten. Photographieren ist nur insofern Kunst, als sich seiner die Kunst des Beobachtens bedient. Beobachten ist ein elementar dichterischer Vorgang. Auch die Wirklichkeit muss geformt werden, will man sie zum Sprechen bringen.“ -Friedrich Dürrenmatt

Fotografie – Ein Handwerk ohne künstlerischen Anspruch?

Lange Zeit blieb die Fotografie die Anerkennung als Kunst verwehrt. Sie galt oftmals als Handwerk ohne einen eigenen künstlerischen Anspruch, denn die Fotografie entstand mit dem Bestreben mit der Kameradie Malerei zu imitieren. Im Vergleich zur Malerei und der Grafik ist die Technik der Fotografie noch recht jung. Die Aufnahme „Blick aus dem Fenster“ aus Jahr 1839 von Louis Jacques Mandé Daguerre gilt als eine der ersten Fotografien. Nach ihm wurde auch das Verfahren der Daguerreotypie benannt.

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I like you, I like you a lot #7© Alicja Dobrucka, Singulart Artist

Andere renommierte Maler wie Eugène Delacroix, Paul Gauguin, Edgar Degas und Edouart Manet benutzten die Fotokamera bewusst als Ersatz zum Skizzenbuch, wobei dies vielmehr als technischer Notbehalf galt als ein Werk mit künstlerischem Anspruch.

Das Opfer der Fotografie

Begünstigt wurde die Entwicklung der Fotografie durch das wachsende Verlangen der Bourgeoisie nach kostengünstigen und repräsentativen Porträts. Dieser Bereich der Malerei wurde daher ein Schwerpunkt in der Fotografie und machte sie populär. Die Porträtminiatur wurde das Opfer der Fotografie, denn Maler, die sich auf das Porträtieren spezialisiert hatten, wurden arbeitslos. Auch viele andere mittelmäßiger Künstler bangten um ihre Existenz, denn über das öffentliche Interesse an Großbilddarstellungen in z.B. Theatern und Gebäuden ergab sich eine weitere Anlehnung an die Malerei.

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BEFORE CYBER – © Virginia Valère, Singulart Artist

Im Gegensatz in Europa enwickelte sich die Fotografie in den USA ganz anders. Dort galt sie von Anfang an als ein eigenständiges Ausdruckmittel für Kreativität und künstlerische Schaffenskraft. Vermutlich lag es daran, dass es in den USA keine jahrhundertalte Maltradition wie in Europa gab, sodass sich die künstlerische Fotografie sich viel früher entfalten und durchsetzen konnte (z.B. Pictorial Photography bzw. Pictorialismus.

Doch in den letzen 35 bis 40 Jahren des 20. Jahrhunderts ist ein Umdenken geschehen und die Fotografie gewann immer mehr an Popularität, sodass sich die Fotografie heute zu einer eigenständigen Kunstrichtung mit zahlreichen Stilrichtungen und Genres entwickelt hat. Seit 1945 hat sich auch die Differenzierung zwischen künstlerischer und angewanderter Fotografie herausgebildet.

Die Kunstfotografie und ihre Stilrichtungen

In der Kunstfotografie versteht man das Foto als Werk des Künstlers, welches als bildende Kunst zu verstehen ist. Es ist ein Ausdrucksmittel, das aufklärerische, sozialkritische und politischer Wirkung erzielen kann. Nach dieser Auffassung spiegeln Fotos in der künstlerischen Fotografie anders als z.B. in der Dokumentationsfotografie nicht die Realität wieder, sondern stellen vielmehr die Interpretation eines Moments dar. Dennoch weist die dokumentarische Fotografie Verbindungen zur Kunstfotografie auf. Zwar steht hierbei die Abbildung der Wirklichkeit im Vordergrund, aber um qualitativ hochwertige dokumentarische Fotos anzufertigen, können realitätsabbildende Fotos durchaus ästhetisch sein und somit künstlerischen Ansprüchen gerecht werden. Andere Genres der Kunstfotografie sind z.B. Mode und Werbung, Architektur, Porträt, Natur und Landschaft.

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Animal de compagnie©Alain Laboile, Singulart Artist

In der Kunstfotografie sind der Kreativität des Künstlers durch die Möglichkeit der Bildbearbeitung im Labor oder am Computer keine Grenzen gesetzt. So findet in der heutigen digitalisierten Zeit auch die Kunst und Kreativität ihren Platz und schöpft die unbegrenzten Möglichkeiten der Technologie voll aus.

Dieser Artikel entstand in Form eines Gastbeitrages von kaufberater.io. Wir bedanken uns an dieser Stelle recht herzlich für Euren Artikel und sagen bis Bald!

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