Künstler

Fokus auf: Thomas Sturm

© Jens Schünemann/Berlin

Können Sie sich und Ihre künstlerische Version kurz vorstellen?

Meine Vision und Aufgabe erkennt sich darin, dass der Künstler die Gabe haben sollte, Dinge, egal, um welche es sich handelt, zu beseelen. In den meisten Fällen hat die Kunst die Aufgabe der Beseelung toter Dinge!

Wie kamen Sie zur Kunst?

Über meine beiden Brüder, welche sehr kunstaffin waren und dies zum Teil auch heute noch sind, wenn auch nicht wie ich im professionellem Sinne.
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boat, 2009, Ölgemälde, 90×80 cm

Sie erfinden sich und Ihre künstlerische Arbeit immer wieder neu – welche Techniken oder Stile würden Sie gerne noch einmal ausprobieren?

Da sich in meinem Schaffen die Frage nach einem bestimmten Stil bzw. -Ismus absichtlich nicht gestellt hat, entwickelte ich im Gegenüber Prototypen, welche sich jederzeit wieder reanimieren, also auch zeitaktuell aktualisieren lassen und mir so ein größtmögliches Oeuvre in der Stilwahl offen zu halten.

Malerei, Fotografie und Zeichnung – welches Medium bevorzugen Sie und welches fordert Sie am meisten heraus und warum?

Da ich in meiner Arbeit alle Stile, Techniken und Genres als ebenbürtig sehe, gibt es nur ein dem jeweiligem Thema angepasste Methode.
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Pollocks children, 2002, Öl, Flachdruck auf Leinwand, 139×120 cm

Welche waren Ihre bisherigen Highlights in Ihrem künstlerischen Werdegang?

Auslandsstipendien und Museumsausstellungen.

Welche Künstlerinnen und Künstler beeindrucken und beeinflussen Sie?

Es gab und gibt immer wieder künstlerische Positionen, welche ich interessant finde und fand, auch wenn diese immer weniger werden. Beeinflusst haben mich vielleicht nur drei nachhaltig: Francis Picabia, Gerhard Richter und Jeff Wall.

Können Sie uns etwas zu Ihrer Serie „Spy“ erzählen?

Diese Serie entstand an einem abgelegen See in der Nähe meiner Heimatstadt in Österreich. An diesem See liegt wunderschön eine Jagdhütte, eine der unzähligen des letzten Kaisers in jener Gegend, welche immer unbewohnt ist!
An diesem späten Sommertag nicht und es war wie in einem Film, als diese Gruppe von Menschen, gleich Geister, aus einer versunkenen Welt dort auftauchten – sehr unwirklich. Die Unschärfetechnik in der Fotografie ist eine weitgehend Unbekannte, wurde mir zu dieser Zeit aber Handwerk und so entstanden diese Aufnahmen, welche anschließend auf Leinwand (Ink-jet) gebracht wurden, um zu guter Letzt mit Farbe emotional erhöht; also als Bild im Bild ergänzt wurden. Hier gilt der Versuch die Realabbildung der Fotografie über die Wirklichkeit, mit jener emotionalen Beseeltechnik der Malerei zu vereinen. Kunst wird quasi über Kunst gelegt, um ein drittes Neues zu erschaffen.
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spy 0, 2007, Acryl, Öl, Flachdruck auf Leinwand, 104×148 cm
Die Webseite des Künstlers:https://www.thomas-sturm.at/

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