Künstler

Im Gespräch mit Skadi Engeln

@Laura Jost Photography

Können Sie sich uns kurz vorstellen?

Mein Name ist Skadi Engeln. Ich beschäftige mich mit Malerei und Druckgrafik.

champ des arbres

champ des arbres, 2017, Öl, Pastell, Tempera und Kreide auf Leinwand, 100 x 130 cm

Wie kamen Sie zur Kunst ?

Ich habe mich bereits als Kind und in meiner Jugend mit verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen beschäftigt, wobei mir die bildende Kunst immer am nächsten lag. In meiner Jugendzeit konnte ich durch einen konzentrierten Ausdruck meiner inneren Erlebnisse, mich nicht nur gut sammeln, sondern aus dem, was ich damals im Leben zu verarbeiten hatte, Schönheit schaffen. In der Philosophie liegen Schönheit und Wahrheit oft nahe beieinander. Das hat mich schon immer sehr angesprochen. Immer noch erlebe ich beim Malen, dass ich die Wahrheit eines Bildes suche. Das ist natürlich ein recht abstrakter Begriff von Wahrheit. Dafür benötige ich eine gleichschwebende Aufmerksamkeit, in die ich mich oft erst stunden- oder tagelang hineinarbeiten muß. Ein meditativer Zustand, der immer wieder neu hergestellt werden will, um Wahrheit und Schönheit wieder finden zu können. So ist die eigentliche künstlerische Arbeit nicht nur das Malen selbst, sondern auch der Weg in diesen Zustand, der das Arbeiten, das Wahrnehmen von Wahrheit und Schönheit, erst ermöglicht.

Wolken lila

Wolken lila durchwebt, 2015, Öl, Pastell, Tempera, Kreide auf Leinwand, 50 x 50 cm

Wie suchen Sie sich die Motive für Ihre Arbeiten aus? Was inspiriert Sie besonders?

Mich inspirieren meine Landschaftsbeobachtungen, die ich auf Reisen mache und später meine von den Reisen mitgebrachte Fotografien ebenso. Landschaft als Synonym für Welt reflektiert dem Betrachter dahinterliegende Wirklichkeiten, Wahrheiten, verschlüsselt sie, lässt sie wieder durchscheinen und gibt sie nur annähernd preis. Der Horizont meist der zentrale Ort meiner Arbeiten trennt und verbindet das Oben und Unten, das Davor und Dahinter. Ich versuche nicht, Dahinter- oder Davorliegendes zu entschlüsseln oder preiszugeben. Das Geheimnis soll bewahrt bleiben, ebenso die Schönheit, die vielleicht gerade in der Verschlüsselung, der Dichte, im Geheimnisvollen liegt.

Himmel und Meer Türkis

Himmel und Meer Türkis, 2013, Öl, Pastell, Tempera und Kreide auf Leinwand, 100 x 200 cm

Die Wechselwirkung von Landschafterleben und dem konzentrierten ausgeschnittenen Eindrücken, die ein Foto wiedergibt, dass ich eventuell auf einem Bildschirm betrachte, filtert mein Erleben vielfach und inspiriert mich zu neuen Ausdrucksweisen. So kamen die Streifen in meine Landschaften. Die Streifen als Hinweise auf die Gegenwart des Menschen als Betrachter und Wirkender, bzw. die Medien die er zur Betrachtung verwendet. So webte sich in meine Malerei vibrierend ein Rhythmus und auch ein Konflikt ein.

Seit 2016/17 nehme ich den Menschen figurativ ins Bild mit auf und untersuche so bildnerisch eine mögliche Synthese von Landschaft und Figur, von Welt und Mensch. Die bisher menschenleere Landschaft wird nun beseelt. Es findet eine Umwidmung der Landschaft statt: Sie ist nun nicht mehr nur als Synonym von Welt zu begreifen,als Gegenstand der Betrachtung und Intervention durch den Menschen. Sie wird nun zur Kulisse von menschlichem Sein und Wirken selbst.
“Dieser unendliche Raum, dessen Vordergrund man immer wieder mit etwas Gerümpel anfüllen muss, damit man seine schaurige Tiefe nicht so sieht. …Dieses grenzenlose Verlassensein in der Ewigkeit. Dieses Alleinsein.”…

„Raum – Raum – und nochmals Raum – die unendliche Gottheit, die uns umgibt und in der wir selbst enthalten sind …“
Max Beckmann, 1915

Als Maler inspiriert mich sehr Marc Rothko. Seine fein übereinandergelagerten Farbschichten geben den transluzenten Möglichkeiten der Farben ungestört von ablenkendem figurativen den unendlichen Raum frei. Mit diesem unendlichen Raum arbeite ich.

plaj

plaj cocuklari 5, 2017, Öl, Pastell, Bleistift, Tempera auf Leinwand, 50 x 60 cm

Berry grün

Berry grün mit See und weißen Linien, 2013, Öl, Pastell, Kreide, Tempera auf Leinwand, 80 x 200 cm

Was genau möchten Sie dem Betrachter mit Ihren Werken vermitteln?

Ich möchte nichts vermitteln. Ich möchte die menschliche Betrachtung der Welt und den Dialog darüber durch meine Sicht ergänzen und mit dem Blick anderer Betrachter meinen Dialog und damit meinen Bildraum inspirieren und erweitern.

Wolken hellblau

Wolken hellblau, 2013, Öl, Pastell, Kreide, Tempera auf Leinwand,

Greifen Sie aktuelle Themen in Ihren Werken auf?

Ja, aber nicht konkret, eher athmosphärisch, allegorisch.

Skadi Engeln auf Singulart:https://www.singulart.com/de/k%C3%BCnstler/skadi-engeln-826

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