Sebastian Merk ist ein aufstrebender Künstler, der national ausgestellt hat. Merks ausdrucksstarke und farbenfrohe Werke thematisieren den Alltag und dessen Themen wie Liebe, Verantwortung, Probleme, Leben und Tod. Seine abstrakten Werke sind für Interpretationen offen und erfassen Gefühle, die sich schwer mit Worten oder der bildlichen Kunst ausdrücken lassen. Singulart hat mit dem Künstler über seinen Arbeitsprozess und Tagesablauf gesprochen.
Was machen Sie morgens, sobald Sie aufgewacht sind?
Erstmal eiskalt duschen, die erste Herausforderung überwinden, um motiviert in den Tag zu starten.
Was inspiriert Sie?
Ich lasse mich von vielen Sachen inspirieren. Ich achte sehr auf meine Umgebung wenn ich unterwegs bin aber auch die Natur und Graffiti stimulieren meine Kreativität. Beim Malen höre ich gerne Musik von Blues bis Hip Hop. Besonders inspirieren mich aber Farben … Farben, die ich im Alltag wahrnehme oder auch Farben und Farbkombinationen, die ich intuitiv in meinen Bildern verwendet habe und erneut verwenden möchte.
Wie sieht Ihr Arbeitsplatz aus?
Chaotisch. Das Chaos fördert meine Kreativität und das Chaos spiegelt sich auch in meinen Werken wider. Pinsel, Spachtel und Caps von Sprühdosen liegen auf dem Boden und sind bereit für den Einsatz. Mir ist es besonders wichtig, dass ich mich wohl fühle in meinem Atelier und dadurch direkt in meine Bilder hinein tauchen kann.
Würden Sie uns Ihre Maltechnik und Ihren Stil beschreiben?
Meine Werke sind sehr farbenfroh und dynamisch. Ich versuche Lebensfreude und Energie durch kräftige Farben und Kontraste auf den Betrachter zu übertragen. Ich male hauptsächlich mit Acryl und benutze zusätzlich Tag-Marker aus der Graffiti- Szene.
Meine Bilder entstehen intuitiv. Ich fange mit ein paar Farben an und reagiere darauf.
Ich versuche das Bild Schritt für Schritt aufzubauen, um am Ende ein vollendetes Gesamtbild aus meinem Dialog der Farben und Strukturen zu verwirklichen.
Woran arbeiten Sie aktuell und was haben Sie danach vor?
Momentan arbeite ich an der Serie „The Power of Light“, in der ich viel Weiß verwende, um den Farben mehr Raum zu geben. Ich habe noch so viele Ideen für weitere Bilder… z.B. habe ich vor eine Serie mit viel Schwarz zu malen, um die Farben noch mehr hervorzuheben. Außerdem wollte ich noch ausprobieren mit geregelteren Mustern zu arbeiten.
Was sind die wichtigsten drei Utensilien in Ihrem Atelier?
Auf jeden Fall meine Spachtel, meine Pinsel und meine Leinwände.
Wie stellen Sie fest, dass ein Kunstwerk fertig ist?
Das ist schwer zu beschreiben… Ich schaue mir das Kunstwerk sehr oft an und überlege, ob alles zusammenpasst, ob noch etwas fehlt oder ob noch etwas verändert werden muss. Dieser Prozess kann Minuten, Wochen oder sogar bis zu Monate dauern. Am Ende ist es nur wichtig, dass ich mir sicher dabei bin. Das Gefühl zu wissen, wann ein Bild fertig ist, muss man lernen und das kommt mit der Zeit.
Was machen Sie gerne, um sich nach einem Arbeitstag zu entspannen?
Es kommt immer darauf an. Manchmal fühle ich mich nach dem Malen ausgelastet, dann bevorzuge ich ein leckeres Abendessen und einen entspannten Abend auf der Couch. An anderen Tagen jedoch fühle ich, dass die Energie nach dem Malen immer noch Überhand hat. An diesen Tagen hilft mir der Sport (Parkour) um komplett abzuschalten.
Was ist Ihr Lieblings Aspekt in Ihrem kreativen Arbeitsprozess?
Der Moment wenn man ins Atelier kommt, auf das angefangene Werk schaut und den Drang verspürt sich direkt auf das Bild zu stürzen und es zu vollenden.
Ich liebe es, wenn mich die Kreativität überfällt und einfach Ihren Weg auf die Leinwand findet.
Ideen kommen und gehen, man muss sie nur wahrnehmen und so schnell wie möglich in die Tat umsetzen.
