Monochrome Malerei – Werke die in einer Farbe oder verschiedenen Schattierungen einer Farbe gefertigt wurden – es handelt sich um einfarbige Flächen und Strukturen. Ein Beispiel sehen Sie oben in der gelben monochromen Farbstudie des Malers Thomas Peter Kausel. Doch was genau macht die Abwesenheit von Farbigkeit so interessant, woher kommt die Faszination monochrome Malerei? Wir zeigen Ihnen worauf Sie als Sammler beim Kauf sowie als Künstler beim Verkauf achten sollten.
Der Pinselduktus
„Es ist der Prozess, der beim Malen in das Unbekannte eingetaucht ist, den ich am meisten schätze. Das fertige Gemälde spiegelt die Magie des Prozesses wider, den ich teilen möchte.“
Alain du Pontavice
Ein sichtbarer Pinselstrich kann die gesamte Struktur eines monochromen Gemäldes verändern oder sogar vollends bestimmen. In seinem Werk Murmurs II zeigt uns der französische Maler Alain du Pontavice einen regelmäßigen und relativ kurzen horizontal auf der Leinwand angeordneten Pinselduktus. Hierdurch zeigt sich bereits eine Faszination rund um monochrome Gemälde. Je länger man diese betrachtet desto mehr intensiviert sich die Seherfahrung. Stellen Sie sich die Frage, was die Strukturen des Pinselduktus bei Ihnen evozieren: Denken Sie hier etwa auch an die Haut eines tropischen Fisches? Oder doch an eine kupferfarbene, geschliffene und metallene Struktur? Wichtig für die Onlinepräsentation ist dabei sehr gute Fotografien der Gemälde, am besten wie hier mit leichtem Streiflicht, damit die Pinselstriche gut zur Geltung kommen.
Das Muster
„Ich stelle Gemälde her, die oberflächlich gesehen ähnlich erscheinen, aber tatsächlich vollkommen unterschiedlich sind.“
Laurent Prudot
Ein weiteres Merkmal monochromer Malerei kann der nicht flächendeckende Farbauftrag sein. Welche Muster und Formen dabei entstehen können, sehen wir gut in Laurent Prudots Gemälde RYTHME 25-1. In dieser Serie geht es dem Künstler darum, die möglichen Variationen, die Oberflächenzustände zwischen Weiß und Schwarz zu erforschen. Scheinen die Gemälde auf den ersten Blick alle gleich, so enthüllt uns genaueres Hinsehen die Einzigartigkeit dieser Strukturen. Dabei denken wir an die Agarose-Gelelektrophorese der DNA Analyse, bei der sich die Bande ähnlich in vertikal angeordneten Spalten für jeden Menschen einzigartig anordnen.
Strukturen
Wie zentral bei monochromen Arbeiten eine dreidimensionale Struktur sein kann, zeigen die beiden Beispiele von Astrid Stoeppel und Markus Krug. Stoeppels Werk Paperwork Monochrome #8 besteht aus unzählig vielen, auf eine Leinwand aufgeklebten grün/weißen Papierstreifen. Die dadurch entstehende dreidimensionale Struktur bestimmt den visuellen Reiz der Arbeit. Ähnlich einem Stück Gras, eröffnet sich dem Betrachter eine unregelmäßige und belebte Oberflächenstruktur. Um sich diese optisch erschließen zu können ist es notwendig, dass die Künstler zusätzlich hochauflösende Detailfotos bereitstellen. Kunden von Singulart können auf der Seite eines Kunstwerkes auch weitere Fotos direkt beim Künstler anfragen. Machen Sie von dieser Möglichkeit unbedingt Gebrauch!
„Das Reduzierte und Strukturierte reizt mich.“
Markus Krug
Wie in seinem Zitat deutlich wird, interessiert sich Markus Krug bei seinen Werken vor allem für die Reduzierung des Dargestellten sowie deren Struktur. Ein perfektes Beispiel hierfür ist sein Werk WSK-F-078 bei dem es sich um Kleckse von Acrylfarbe auf Depron, einer Art Kunststoff, handelt. Die Strukturen der weißen und schwarzen Farbe auf dem Kunststoff ergeben eine fast steinerne, granitartige und rauschende Optik. Die dargestellte Struktur stimuliert nicht nur unseren Sehsinn, wir möchten die Oberfläche auch haptisch erfahren, sie anfassen. Hier gilt sowohl für den erfolgreichen Verkauf als auch für den Käufer: Je mehr Bildmaterial desto besser. Eine schräg fotografierte Detailansicht des Werkes gibt dem Betrachter eine besser Vorstellung des Oberflächenreliefs.
