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Kult wird zur Kunst – Sonderausstellung „Studio Berlin“ im Berghain

Die Berliner Clubszene wurde lahmgelegt; keine Partys und keine Musik. Viele Clubs stehen derzeit unter enormen finanziellen Druck, so wie auch der legendäre Techno-Club Berghain in Berlin. Um die Corona-Krise besser zu überwinden wurde der Club in ein Ausstellungsobjekt umgewandelt. Statt anstehen um zu tanzen wird dort jetzt für Kunst in der Reihe gewartet. 

Der Mythos Berghain

Berghain, der wohl berühmteste Techno-Club der Welt ist bekannt für wilde Partys die mehrere Tage dauern. 2004 eröffnet, und benannt nach den Endungen der zwei angrenzenden Stadtbezirke, Kreuzberg und Friedrichshain. Die Medien berichten ständig über News und Mythen, wie man zum Beispiel in den Club reinkommt, denn Berghain ist wie viele andere Clubs in Berlin dafür bekannt, eine harte Türpolitik zu haben. Das Filmen im Inneren des Clubs ist strikt verboten, da es ein freier Platz ohne Hemmungen für jeden Besucher sein soll, bei dem man sich später nicht Sorgen machen muss, ob Aufnahmen im Netz zu finden sein werden.

Die Zusammenarbeit zwischen Berghain und Boros Foundation

Wer früher mal versucht hat ins Berghain reinzukommen und dabei gescheitert ist muss jetzt keine Angst mehr haben abgewiesen zu werden. Jeder der online ein Ticket gebucht hat kommt garantiert in den Club. Passend zur Art Week kann man in Berlin ab dem 9. September die Sonderausstellung “Studio Berlin” besichtigen. Diese wird bis zur Wiedereröffnung des Clubs der Öffentlichkeit verfügbar sein. 

Rirkrit Tiravanija für Studio Berlin 2020 an der Berghain Fassade

Gemeinsam mit der Boros Foundation ist eine Zusammenarbeit entstanden, die zeitgenössische Kunst präsentiert. Es werden Kunstwerke von etwa 115 in Berlin lebenden Künstlern gezeigt. Die Liste der Künstler bleibt offen, da im Laufe des Programmes neue Kunstwerke dazu kommen werden. Es sind viele bekannte Namen dabei, wie Olafur Eliasson, Monica Bonvicini, Alicja Kwade, Wolfgang Tillmans, Isa Genzken und weitere. Man kann dort Fotografien, Skulpturen, aber auch Video- und Sound- Installationen erleben. Der Fokus liegt aber auf Kunstwerken, die während der Pandemie entstanden sind. Die Ausstellung soll all das zeigen, was die Künstler während der Corona-Krise beschäftigt und zum Nachdenken gebracht hat. In der 17 Meter hohen Halle sind Kunstobjekte überall verstreut, sogar auf den Club-Toiletten, oder auch an der Bar und in den anderen zahlreichen Räumlichkeiten des Clubs.

Als ungeschriebenes Motto gilt “Freiheit”, ein Wort welches nicht nur während der Quarantänezeit massiv an Bedeutung erlangt hat, sondern auch über Berlin, als Stadt der Freiheit und Akzeptanz, schwebt.

Leider wird man nicht viel von den Kunstwerken online und in sozialen Medien sehen können, da während der Ausstellung striktes Foto- und Videoverbot gilt, wie so üblich im Berghain.  Zusätzlich können aber Führungen gebucht werden, sowohl von Kunstexperten als auch von Club Mitarbeitern, die Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Teilen des Clubs geben können. Alle Erlöse werden dem Club zu Gute kommen, der zusammen mit vielen anderen Clubs der Stadt um seine Existenz bangt. 

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