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Interview mit der Künstlerin Laurence de Valmy

Wann wussten Sie, dass Sie Künstlerin werden wollten?

Ich begann zu malen als ich etwa 10 Jahre alt war, ich nahm Unterricht in einem Maleratelier in London, wo ich zu dieser Zeit lebte. Neben meiner künstlerischen Laufbahn studierte ich auch Wirtschaftswissenschaften und machte Karriere in der Wirtschaft. Mein Anfang als professionelle Künstlerin begann im Jahr 2005, während ich meine Karriere verfolgte. Nach meinem Umzug in die USA im Jahr 2015 habe ich beschlossen, den Schritt zu wagen und mich zu 100% der Malerei zu widmen.

Könnten Sie Ihre Kunst beschreiben?

Ich betrachte die Kunstgeschichte durch das Prisma von Instagram, um die Geschichten der wichtigsten Werke oder Künstler zu erzählen, und um die Kontinuität der Kunstgeschichte und die Verbindungen zwischen Künstlern zu zeigen. Es ist auch eine Gelegenheit, den Stellenwert der sozialen Medien hervorzuheben, insbesondere der sozialen Netzwerke auf Instagram für bildende Künstler.

Was wären Sie, wenn Sie keine Künstlerin geworden wären?

Tatsächlich habe ich diese andere Karriere schon hinter mir! Ich habe die Zeit in dem Unternehmen, das andere Formen der Kreativität einsetzt, wirklich genossen und Teamarbeit sehr geschätzt. Diese Erfahrung hat mich viel gelehrt, und ist für bestimmte Aspekte meiner derzeitigen Tätigkeit nützlich.

Foto Credit: Laurence de Valmy

Was ist Ihr nächstes großes Projekt?

Momentan ist es noch kompliziert sehr präzise Ausstellungsprojekte zu machen, aber ich bin sehr dankbar für die Reaktionsfähigkeit der Galerien, mit denen ich zusammenarbeite und wie Sie mit der Situation umgehen.

Während ich darauf warte, im Jahr 2021 mehr Sichtbarkeit zu erreichen, setze ich meine aktuelle Serie fort, während ich gleichzeitig an einer neuen Serie arbeite, die noch in der Entwicklung ist.

Was ist Ihr Lieblingskunstwerk? Wer ist Ihr Lieblingskünstler?

Es ist schwierig, nur ein Werk auszuwählen, weil mein Geschmack vielseitig ist, wie meine Arbeit es auch zeigt! Was den Künstler betrifft, so würde ich sagen, David Hockney, der gleichzeitig talentiert, gelehrt und humorvoll ist. Nur eins seiner Interviews reicht aus, um mich zum Lächeln zu bringen. Kürzlich habe ich Werke von Hilma af Klint entdeckt, die mich ästhetisch und spirituell berühren.

Was ist Ihr Schaffungsprozess?

Die Serie „Post“ hat einen konzeptuellen Charakter, d.h. es gibt eine Vorbereitungsphase bestehend aus Recherche und Dialogschreiben, um die Geschichte eines Werkes, eines Künstlers zu erzählen. Wenn diese Phase abgeschlossen ist, wende ich mich dem materiellen Aspekt meiner Arbeit zu: der Malerei. Diese beiden Phasen sind sehr komplementär, um in die Welt eines Künstlers einzutauchen.

Foto Credit: Laurence de Valmy

Ihre Werke thematisieren soziale Medien wie zum Beispiel Instagram. Wie ist Ihr Verhältnis zu sozialen Netzwerken?

Lustigerweise war ich vor meiner Ankunft in den Vereinigten Staaten in keinem Netzwerk angemeldet, außer bei LinkedIn. Ich bin Facebook und Instagram beigetreten, um andere Künstler kennenzulernen. Diese Netzwerke ermöglichen mir, meine Community aufzubauen, Sammler und Galeristen zu treffen, mit denen ich heute zusammenarbeite. Ich denke, es ist ein großartiges Instrument, um Distanz zu reduzieren.

Was glauben Sie, wie beeinflussen soziale Netzwerke die Kunst heute? Ist dieser Effekt positiv?

Ich habe mit großem Interesse das Buch „No Filter“ über die Entstehung von Instagram gelesen. Es ist interessant zu lesen, wie es unsere Fotografie-Gewohnheiten beeinflusst hat: die gewählten Motive, die Ästhetik, das quadratische Format, die Filter…

Darüber hinaus ermöglicht die Digitalisierung, sei es über Medien oder das Internet, den Zugang zu Wissen und Kunst zu demokratisieren. So wie die Fotografie dies einst möglich machte. Und alles, was die Kunst demokratisiert, ist positiv.

Wie beeinflussen aktuelle Ereignisse in der Welt Ihre Kunst?

Meine Serie mag an die Geschichte appellieren, aber Ereignisse beeinflussen mich unweigerlich und veranlassen mich, bestimmte Werke zu bestimmten Zeiten zu schaffen. Zu Beginn der Pandemie war ich hoffnungslos und tauchte in Keith Haring’s „Baum des Lebens“ ein, der mich mit seiner Botschaft und seinen Farben beruhigte. Ich setze mich auch für die Anerkennung von Künstlerinnen ein, daher meine Zusammenarbeit mit Art Girl Rising. Ich habe die Black Lives Matter-Bewegung durch ein Gemälde von Basquiat nachgeahmt… Die sozialen Fragen, die uns heute beschäftigen, sind nicht neu, und diese Werke erinnern uns daran.

Foto Credit: Laurence de Valmy

Können Sie Ihre Erfahrungen mit Singulart beschreiben?

Meine Zusammenarbeit mit Singulart entstand aus einer Begegnung mit Marion Sailhen, die mich durch ihren Enthusiasmus und ihre Professionalität überzeugte. Ich habe eine sehr gute Beziehung zum Team, und freue mich, dass Singulart’s Initiative großen Erfolg erlangt hat.

Welchen Rat würden Sie jungen Künstlern geben, die gerade erst anfangen?

Ich glaube, der beste Rat, der mir je gegeben wurde, ist, eine Community aufzubauen. Man baut seinen Weg dank der Menschen, denen man begegnet, und heute sind Kontakte auch aus der Ferne möglich. Man muss neugierig sein und darf nicht zögern sich mit anderen zu verbinden!

Was hat Sie motiviert am Winter-Flash-Sale teilzunehmen?

Singulart hat mich zur Teilnahme eingeladen, und ich freue mich, dass ich eine der für diesen Anlass ausgewählten Künstlerinnen bin. Es ist eine großartige Idee, Kunst für die Feiertage anzubieten!

Foto Credit: Laurence de Valmy

Könnten Sie die Kunstwerke beschreiben, die Sie für den Flash-Sale angefertigt haben?

Die drei Werke wurden als Triptychen konzipiert, auch wenn jedes Werk unabhängig bestehen kann. Ich wollte den Einfluss eines Künstlers wie Hokusai durch Zeit und Kulturen hindurch unterstreichen. Die Verbindung zwischen der japanischen Kunst und den Impressionisten ist bekannt, manchmal etwas weniger bekannt bei jüngeren Künstlern wie Lichtenstein oder Murakami. Alle Künstler erben, was ihre Vorgänger geschaffen haben und bringen dann ihre eigene Note ein. Picasso habe, nachdem er Lascaux gesehen hatte, gesagt: „Wir haben nichts erfunden“. Ich teile diesen Standpunkt, wir sind einfach unterschiedliche Interpreten.