Woche der zeitgenössischen Kunst: Drei Künstlerinnen und Künstler, die man auf SINGULART nicht verpassen sollte

Parallel zur Asia Now findet vom 21. bis 24. Oktober auch die nächste Ausgabe des International Contemporary Art Fair (FIAC) statt. Diese prestigeträchtige Veranstaltung, die erstmals 1974 stattfand, hat sich im Laufe der Jahrein ganz Paris ausgebreitet. Ursprünglich fand der Salon im alten Bastille-Bahnhof statt, dann zog die Veranstaltung in den Grand Palais um, bevor sie für mehrere Jahre in den leuchtenden Ausstellungsräumen der Porte de Versailles installiert wurde. Auch in diesem Jahr findet die FIAC wieder im Grand Palais statt und versammelt über 200 Ausstellende, darunter viele der einflussreichsten und innovativsten zeitgenössischen Künstler*innen und Designer*innen aus der ganzen Welt.

Um diese modernen Meisterinnen und Meister zu feiern und unsere neuen Künstlerkategorien Kunst mit Investitionskapital, Anerkannte Künstler, und Bestseller hervorzuheben, wird die neueste Auktion von SINGULART, „Painting Now: Celebrating FIAC Art Week“, exklusiv unsere erfolgreichsten und weltweit anerkannten zeitgenössischen Künstler*innen vorstellen.

Damit Sie unsere sorgfältig ausgewählten Künstlerinnen und Künstler und ihre Gemälde etwas besser kennenlernen können, haben wir uns die Werke von Casey McKee, Anne Brenner und Dourone genauer angeschaut. Lernen Sie ihre Techniken kennen, entdecken Sie ihre Aussagen, und lassen Sie sich inspirieren!

Casey McKee

Die Stärke von Casey McKee als zeitgenössischer Künstler liegt in seiner einzigartigen Perspektive und seinem scharfen Witz. Fasziniert von der Hybridität verbindet er nicht nur Fotografie mit Ölmalerei, sondern stellt in jedem seiner Kunstwerke verschiedene Elemente einander gegenüber. Mit diesem Gemälde knüpft McKee an die historische Tradition der westlichen Porträtmalerei an. Das klassische Dreiviertelprofil der, mit einem kunstvollen Kopfschmuck geschmückten, Figur sowie der Titel und strenge Blick in McKees Gemälde „The Marchioness’s Knappa“ sind eine klare Hommage an die Portraitmalerei des Adels im 16. und 18. Jahrhunderts.

Doch während er die Ernsthaftigkeit dieses Genres kanalisiert, schlägt McKee in seinem Kunstwerk gleichzeitig eine lächerliche Note an. Bei der Frau auf dem Bild handelt es sich in Wirklichkeit nicht um eine Marchioness, sondern um eine Freundin des Künstlers, die er vor 6 Jahren fotografierte, als die beiden in Shanghai lebten. Außerdem ist ihr Knappa kein wertvoller Kopfschmuck, sondern der Name der Ikea-Lampe, die auf ihrem Kopf sitzt. Dieser Widerspruch zwischen der Ernsthaftigkeit des Porträts und der Tatsache, dass es sich um eine billige Ikea-Lampe auf ihrem Kopf handelt und nicht um einen teuren Kranz, schafft eine angenehme Spannung, denn McKee macht sich über die 0,1 % lustig, die meinen, sie hätten ein Anrecht darauf, große Mengen des Reichtums und der Ressourcen des Planeten zu besitzen.

Das Gemälde ist in der Tat voll von diesen angenehmen Nebeneinanderstellungen. Das im Vordergrund stehende Porträt, das die Details des Originalfotos beibehält, wird durch die subtil hinzugefügte Landschaft und den dunstigen Hintergrund ausgeglichen . Auch die für das Porträt reservierte schwarz-weiße Farbpalette unterscheidet sich deutlich von dem ätherischen Regenbogennebel, der die Figur umgibt. Mit diesen geschickten Kontrasten unterstreicht McKee seine philosophische Kritik an der Dichotomie der Wohlstandsverteilung und demonstriert dabei perfekt seinen Stil, der aus einem Teil Leichtfertigkeit, einem Teil Ernsthaftigkeit und zwei Teilen Satire besteht.

Anne Brenner

Im Mittelpunkt des Gemäldes Le Chien Bleu von Anne Brenner steht das Konzept der Dynamik. Wie die Künstlerin selbst beschreibt, blickt bei dieser Darstellung eines Dalmatiners „das Auge des Hundes den Betrachter an, und diese Achse ermöglicht es mir, das ganze Tier visuell wiederzugeben“. Das Auge steht nicht nur im Mittelpunkt ihrer Vorstellung von diesem Werk, sondern ist auch der zentrale Brennpunkt in diesem Gemälde, das ansonsten ein chaotischer, aber fröhlicher Wirbel aus Bewegung und Farbe ist.

Brenners Technik, Fotografien als Teil ihres künstlerischen Prozesses übereinander zu schichten, verstärkt die Wirkung, einen Moment mitten in der Bewegung einfangen zu können. Der Einfluss der Fotografie ist deutlich an dem dunkelblauen Schatten des Hundes zu erkennen, der den halb durchsichtigen Körper des Tieres überlagert und den Eindruck einer Aufnahme mit Langzeitbelichtung erweckt. Darüber hinaus ist das Gesicht des Hundes zur Hälfte weiß, zur anderen blau, das eine Auge schwarz, das andere orange bemalt, so dass Brenners Malerei an der Grenze zum Negativbildsteht, was zusammen mit der Verwendung von stark gesättigten und gegensätzlichen Farben durch den Kontrast eine energiegeladene Atmosphäre schafft.

Mit ihrer breiten Inspirationsquelle, die von der zeitgenössischen Kunst über die Poesie bis hin zum Quattrocento-Stil aus dem Italien des 15. Jahrhunderts reicht, spiegelt „Le Chien Bleu“ auch Brenners charakteristisches Zusammentreffen mehrerer künstlerischer Strömungen wider. Die lockeren Pinselstriche und der spielerische Umgang mit dem Licht, der sich im dunkelblauen Schatten des Hundes widerspiegelt, sind sehr impressionistisch. Die breiten und dezidierten Farbflächen erinnern an den Expressionismus und die Farbtafeln der Vorrenaissance, und die leuchtenden, kontrastreichen Orange-, Rosa- und Blautöne erinnern an Pop Art.

Dourone

Ein weiterer zeitgenössischer Künstler, der sich von Technik inspirieren lässt, ist Dourone. Durch die Fragmentierung von Bildern schafft dieser aufstrebende spanische Künstler eine neue Interpretation figurativer Kunstwerke, die von den für ihn typischen leuchtenden Farbpaletten und geometrischen Abstraktionen geprägt sind. Obwohl mit dem Pinsel auf Leinwände gemalt, mit Acryl- und Sprühfarbe, ist der Einfluss der Videografie in CASSANDRE 00: 00’02 spürbar.

Das Gemälde, eines der ersten Kunstwerke, die für Dourones Projekt FRAGMENTED RECORD geschaffen wurden, zeigt das Modell Cassandre gleichzeitig in zwei verschiedenen Sekunden, zusammen mit dargestellten Objekten aus ihrem Leben. Um diese verschiedenen Momente einzufangen und miteinander zu verbinden, beginnt Dourone mit dem Filmen und Fotografieren seines Motivs. Aus dem entstandenen Filmmaterial wählt er zwei Bilder aus, die er dann digital bearbeitet, indem er sie ausschneidet und Störungen in seiner Komposition erzeugt. Sobald die digitale Kreation zufriedenstellend ist, wird sie von Hand auf die Leinwand gemalt, wobei ein hohes Maß an Aufmerksamkeit auf die Menge der Töne und Farben gelegt wird.

Mit dem Interesse des Künstlers an multiplen Perspektiven und der Pixilation des Bildes erinnert CASSANDRE 00: 00’02 an die kubistischen Porträts von Künstlern wie Picasso und Klee. Die primären Flieder- und Gelbtöne des Gemäldes erzeugen einen wehmütigen, sentimentalen Ton, und mit der Farbe ihres Haares, die sich im Blumenstrauß wiederholt, erscheint ihr Gesicht als eine weitere umgedrehte Blume. Das Gemälde ist Teil der größeren SPACE TIME-Kollektion von Dourone und verdeutlicht, wie dieses Gemälde das zentrale Ziel der Serie aufgreift: die Geschwindigkeit, mit der unser Leben vor unseren Augen vergeht.

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