SINGULART ist stolz darauf, im Rahmen unserer kommenden Wohltätigkeits-Auktion erneut mit Doctors of the World (Ärzte der Welt) zusammenzuarbeiten. Sie trägt den Titel „Verleihen Sie Ihrer Stimme Gehör“.
Sowohl SINGULART als auch Ärzte der Welt haben die gemeinsame Überzeugung, dass Kunst dem Wohle der Gesellschaft dienen kann. Seit 2019 arbeiten wir gemeinsam an Initiativen, die zum einen die wichtige Arbeit von Ärzte der Welt finanziell unterstützen und zum anderen unseren Künstlern ermöglichen sollen, mit ihrer Kunst an karitativen Verkäufen teilzunehmen.
Die von der NGO in Zusammenarbeit mit dem französischen Fotografen Denis Rouvre erst kürzlich veranstaltete Ausstellung „Unsung Heroes“ (Unbeachtete Helden) inspirierte uns zu unserer neuesten Wohltätigkeitsauktion. Thema ist die Macht der Kunst und wie sie sich selbst oder anderen eine Stimme verleihen kann. Deshalb haben wir 40 Kunstwerke von Künstlern aus der ganzen Welt ausgewählt, die alle auf ihre eigene Art und Weise eine starke Botschaft enthalten: Denn egal, woher ein Künstler kommt, wir glauben, dass er die Möglichkeit haben sollte, durch seine Kunst gehört zu werden.
Wir haben mit dem Direktor für Kommunikation und Entwicklung, Jean-Baptiste Matray, gesprochen, um mehr darüber zu erfahren, wie Kunst den Menschen auf karitativem Wege helfen kann.
Wie kann man Ihrer Meinung nach Kunst nutzen, um den Bedürftigen eine Stimme zu geben?
Kunst ist eine einzigartige Ausdrucksform, die es uns ermöglicht, in Emotionen einzutauchen sowie diese zu vermitteln.
Bei Ärzte der Welt durchdringt die Kunst die Wahrheit und legt die Erfahrungen der dargestellten Menschen offen. Durch Porträts und Zeugenaussagen, wie in der Ausstellung „Unsung Heroes“ von Denis Rouvre, erhalten die Frauen, die Opfer von Gewalt wurden und die wir sonst weder sehen, noch hören würden, ein Gesicht und eine Stimme. Die Kunst bietet uns eine universelle Sprache, die unsere Botschaften so vielen Menschen wie möglich vermittelt und das Unsichtbare sichtbar macht.
von Doff
Inwieweit bringen Kunst und Künstler einen Mehrwert für Ihre Organisation und deren Auftrag?
Ärzte der Welt versteht sich als eine Bewegung von Aktivisten, die sich kümmern, Zeugnis ablegen und den sozialen Wandel begleiten. Stimmen Gehör zu verleihen ist daher ein wesentlicher Bestandteil unseres Auftrags. Dies ermöglicht es uns, Situationen aus dem wirklichen Leben darzustellen, die zum Nachdenken anregen. Kunst ist ein fabelhafter Vektor, um Herzen und Gewissen zu berühren. Sie dient unserem Auftrag, indem sie unsere Kämpfe veranschaulicht und unseren Begünstigten und ihrem Leben Sichtbarkeit verleiht.
Medecins du Monde
Was war der Grund für die Zusammenarbeit von Ärzte der Welt mit dem Fotografen Denis Rouvre? Haben Sie irgendwelche zukünftigen fotografischen Projekte geplant?
Durch die Zusammenarbeit mit Denis Rouvre für die Ausstellung „Unsung Heroes“ wollte Ärzte der Welt allen Opfern von geschlechtsspezifischer Gewalt eine Stimme geben und mittels der Porträts, die von Menschlichkeit und Würde geprägt sind, die Widerstandsfähigkeit dieser Menschen zeigen. Die Opfer werden zu Heldinnen und Überlebenden – Sie erhalten eine Stimme und sind nicht mehr unsichtbar.
Obwohl wir kein neues Fotoprojekt haben, haben wir gerade eine Aktion mit dem Namen „Operation Colombes“ in Zusammenarbeit mit 12 Straßenkünstlern in 12 Städten in Frankreich durchgeführt, in denen unser Verband vertreten ist. Die von uns in Auftrag gegebenen Möven-Graffitis an den Mauern dieser Städte erinnern uns daran, dass wir nicht nur international, sondern auch in Frankreich präsent sind, und das seit 35 Jahren.
Medecins du Monde
Und schließlich: Warum nutzt Ärzte der Welt die visuelle Kommunikation, um über schwierige Themen oder Anliegen zu sprechen?
Die Kommunikation ist von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung des globalen Bewusstseins unserer NGO und für unser Bemühen, die Öffentlichkeit für die Kämpfe unserer Begünstigten zu gewinnen. Das Erzählen von Geschichten anhand konkreter Beispiele ist wichtig, weil es die Emotionen anspricht, Empathie weckt und zum Nachdenken und sogar zum Engagement für den Auftrag von Ärzte der Welt anregt.
Die bildende Kunst, insbesondere die Fotografie, ermöglicht eine unmittelbare, ja sogar schockierende Darstellung der unausgesprochenen täglichen Kämpfe der vielen Menschen, denen wir begegnen und denen wir helfen. Sie trägt dazu bei, deren Anonymität aufzuheben, öffnet uns die Augen und ermöglicht es uns, unseren Blickwinkel zu verändern sowie uns den Menschen auf den Porträts näher zu fühlen.
von Sabrina Rocca
Wir bedanken uns bei Jean-Baptiste für das spannende Interview.
