Künstler

5 Minuten mit Manuela Rathje

Manuela Rathje ist eine erfahrene Künstlerin aus Deutschland, deren Bilder international in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt wurden. Ihre Sujets umfassen Porträts von Menschen und Tieren in leuchtenden Farbkompositionen. Sie arbeitet in Acryl auf Leinwand und repräsentiert ihre Motive als Individuen mit ihren eigenen einzigartigen Geistern, die ihre Emotionen und ihre Stimmung einfangen. Singulart hat mit der Künstlerin über ihre kreativen Einflüsse und derzeitigen Projekte gesprochen.

Wann wussten Sie, dass Sie Künstlerin werden wollen?

Eine Frage, die ich nicht in zwei Sätzen beantworten kann, da ich eine sehr ungewöhnliche Laufbahn eingeschlagen habe.

Gemalt habe ich zwar schon immer, doch mein erster Beruf war Bauzeichnerin, danach wechselte ich für 30 Jahre zur Bank. 2010 habe ich meinen Job dort an den Nagel gehängt und ein Atelier eröffnet und eine Ausbildung zur Atelierista (Atelierleiterin) gemacht. Das war ein absolutes Schlüsselerlebnis für mich.

Kiah (2020), Manuela Rathje

Dann folgte ein privates Studium der Malerei und meine Kunst entwickelte sich immer weiter. Die Nachfrage wurde immer größer und dann stand für mich fest, dass ich meine Berufung gefunden hatte. Es war also eher ein fließender Prozess, statt zu sagen: So jetzt werde ich Künstlerin. Ich habe gelernt, den Weg im Prozess zu beschreiten und auf diesem Weg habe ich meine Fähigkeiten entdeckt. Sehr spannend, denn ich wusste damals nicht was alles an Potential in mir steckt.

Würden Sie uns von Ihren künstlerischen Einflüssen erzählen? Welche Künstler haben Sie inspiriert? 

Diese Frage wird auch immer so häufig gestellt. Ich habe kaum Künstler die mich als Einzelne inspirieren. Für mich ist es immer der Eindruck und das Gefühl, das durch die Kunst oder die Künstler transportiert wird. Ich lasse mich sehr stark durch Farbe leiten.

Farben und Formen transportieren Gefühle und ich komponiere meine Werke, da ich mir immer die Frage stelle, was ich damit sagen möchte.

Manchmal entstehen dann so im Prozess spannende Sachen, sodass ich mich auch gern darauf einlasse und das Bild sich entwickeln lasse. Ich habe gelernt, zu Gunsten des Werkes auch einmal etwas wegzunehmen und nicht daran fest zu halten. Eine meiner stärksten Inspirationsquellen sind die Jahreszeiten und somit die Farben in der Natur.

Jarl (2020), Manuela Rathje

Im Winter male ich eher auch etwas dunkler oder wenn mir nach Farbe aufgrund des Wetters ist, dann kann es auch schon mal ein sehr farbiges Bild werden. Im Frühjahr liebe ich die hellen leuchtenden Farben. Zu meinen Herzensangelegenheiten in der Malerei gehört an erster Stelle die Darstellung von Tieren und Menschen. Ich beschäftige mich viel mit dem Artenschutz und der Artenvielfalt, da ich auch die BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) fördere und immer wieder Projekte unterstütze, um auf Missstände und Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen.

Mögen Sie es lieber alleine oder in einer Kollaboration zu arbeiten?

Lieber allein. Ich mag gern meine eigenen Ideen und Gedanken umsetzen. Das ist aber auch meiner früheren Tätigkeit geschuldet. Wenn man 30 Jahre das macht was einem vorgegeben wird und nur die Ziele zählen, ist es hinterher immer schwierig in Kollaborationen zu arbeiten. Ich genieße die Kraft der eigenen Entfaltung.

Würden Sie uns über Ihr derzeitiges Projekt erzählen – woran arbeiten Sie?

An oberster Stelle stehen bei mir immer die Nachhaltigkeitsprojekte.

Ich unterstütze mit meiner Kunst Stiftungen, die in Artenvielfalt und Umweltschutz investieren. So habe ich letztes Jahr über 1500 Euro für ein abgebranntes Affenhaus gesammelt, um den Tieren ein neues gutes Umfeld zu ermöglichen.

Im vergangenem Jahr sind neue Serien entstanden. Zum Beispiel die gefährdeten Großkatzen. Ich denke, so werde ich immer wieder neue Serien erstellen. Ganz aktuell ist auch die POP-ART Serie. Gerade dort kann ich mit einem Augenzwinkern, so wie bei dem Bild Covergirl oder Girl Friends forever auf gewisse Dinge aufmerksam machen. Immer mit einem Augenzwinkern. Mal sehen, was dieses Jahr noch so kommt. Es soll ja spannend bleiben und ich liebe die Abwechslung.

Madiba (2020), Manuela Rathje

Was würden Sie Ihrer Meinung nach tun, wenn Sie nicht Künstlerin geworden wären?

Dann wäre ich wohl bei der Bank geblieben. Aber lange nicht so glücklich und selbstbestimmt wie heute.

Haben Sie auf Singulart andere Künstler entdeckt, deren Kunst Sie schätzen oder gar bewundern? 

Oh ja, es gibt so unsagbar tolle Künstler. Ich folge einigen Künstlern, da mich auch deren Kunst inspiriert. Ich selbst habe angefangen auch Kunst anderer Künstler zu sammeln und so schaue ich auch nach Werken, die ich schön finde. Am liebsten Skulpturen oder Werke die so ganz anders sind als meine.

Only you (2020), Manuela Rathje

Welchen Rat würden Sie jungen Künstlern geben, die gerade anfangen und versuchen Fuß zu fassen?

Das ist eine spannende Frage. Ich habe vor einigen Jahren angefangen junge talentierte Künstler zu unterstützen und sie zu fördern. Da ich selbst meinen eigenen Weg gegangen und heute international erfolgreich bin, bekomme ich viele Fragen von jungen Künstlern, die meine Vita kennen. Es gibt so tolle Möglichkeiten sich seinen Weg zu ebnen.

Den ersten Rat den ich immer gebe ist, sich selbst zu finden und zu entwickeln, seinen eigenen Wert zu erkennen, die eigene Präsenz zu fördern.

Der Weg ist nicht einfach und es erfordert generell sehr viel Durchhaltevermögen und Arbeit. Mit dem Malen allein ist es nicht getan, der Wiedererkennungswert ist einer der vielen Mosaiksteinchen zu einer erfolgreichen Künstlerkarriere.

Vielen Dank für das Interview Manuela! Entdecken Sie alle anderen Werke auf dem Singulart Profil von Manuela Rathje.