Der 2006 in Venedig gegründete Arte Laguna Preis wird bereits zum fünfzehnten Mal vergeben und baut auf seiner reichen Geschichte auf. Er ist einer der einflussreichsten Wettbewerbe für bildende Kunst weltweit. Aufstrebende Künstler und Designer können an dem Wettbewerb teilnehmen und Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Videokunst, Performance-Stücke, virtuelle und digitale Kunst präsentieren.
Ziel ist es, durch die Zusammenarbeit mit Stiftungen, Museen, Galerien, Kunstbetrieben und Künstlerresidenzen die Kreativität zu unterstützen und zu fördern, indem ein Netzwerk von Talenten aufgebaut und Möglichkeiten auf internationaler Ebene präsentiert werden. Darüber hinaus erhalten die Finalisten die Möglichkeit, in einem der renommiertesten Orte der Kunstwelt auszustellen: dem Arsenal in Venedig.
SINGULART freut sich, den Partnerverkauf mit dem Arte Laguna Preis anzukündigen, welcher 25 Werke der Finalisten umfassen wird.
Wir haben Laura Gallon, Mitbegründerin des Preises, gebeten, uns mehr über dieses außergewöhnliche Projekt zu erzählen.
Wie kam es zu dem Projekt?
Der Arte Laguna Preis entstand aus dem Wunsch von Beatrice Susa, die leider 2017 verstorben ist, und mir, neue zu Künstler zu entdecken und die zeitgenössische Kunstszene wiederzubeleben.
So wurde I Cammini dell’Arte geboren. Es handelte sich um einen Kunstparcours in der Stadt Treviso, der darauf abzielte, Kunst für jedermann zugänglich zu machen, indem Kunstwerke in Geschäften und gewerblichen Räumen ausgestellt wurden. Aus dem Erfolg heraus entstand der Kulturverein MoCA, der wiederum den Arte Laguna Preis ins Leben rief.
Der Wettbewerb ist dank seiner Community von Jahr zu Jahr gewachsen. Heute umfasst sie Tausende von Fachleuten und Kunstliebhabern aus der ganzen Welt. Mit jeder Ausgabe eröffnen sich den teilnehmenden Künstlern neue Möglichkeiten dank internationaler Galerien, Kunstresidenzen, Unternehmen und hochkarätigen Juroren aus den renommiertesten Kunstinstitutionen.
Warum haben Sie sich dafür entschieden, den Preis in Venedig auszurichten?
Beatrice Susa war Venezianerin. Sie liebte ihre Stadt zutiefst und wusste, dass die Unterbringung der Ausstellung an diesem magischen Ort den Wert jedes einzelnen Stücks steigern würde. Der Hauptgrund war jedoch das Arsenale Nord: Ein Ort, welcher zwar zu der Zeit renovierungsbedürftig und die meiste Zeit des Jahres geschlossen war, in welchem wir jedoch großes Potenzial sahen.
Die Ausstellungen des Arte Laguna Preises erweckten das Arsenale Nord zu neuem Leben und machten es zu einem wichtigen Ort für verschiedene Veranstaltungen.
Wie wählt Ihr Team seine Partner aus?
Wir wählen unsere Partner auf der Grundlage von Ihren Bezügen und Verbindungen zu unserem Projekt aus. Wir sind offen für Partner aus verschiedenen Branchen, weil wir die Bedeutung neuer Perspektiven erkennen und unseren Künstlern ermöglichen wollen, Teil eines vielfältigen Netzwerks zu sein.
Wir berücksichtigen auch die Leidenschaft und die Bereitschaft, Ideen sowie Vorschläge aus einer internationalen Perspektive mit uns zu teilen. Unsere Partner kommen aus der ganzen Welt und repräsentieren verschiedene künstlerische Projekte wie Ausstellungen, Residenzen, Produktionen und Promotionen.
Wie sieht der Auswahlprozess aus und was sind die Kriterien für Werke?
In erster Linie sind Kuratoren und Museumsdirektoren, die in verschiedenen Ländern arbeiten, Jurymitglieder. Was sie auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, die verschiedenen künstlerischen Disziplinen, die im Wettbewerb vertreten sind, zu berücksichtigen. Außerdem wechseln die Mitglieder mit jeder Ausgabe, um immer wieder neue Standpunkte aus der zeitgenössischen Kunstwelt einzubringen.
Die Selektion erfolgt in zwei Phasen. In der ersten Phase wählt die Jury 200 oder mehr Künstler online aus, die zur zweiten Runde zugelassen werden. In der zweiten Phase nominiert die Jury die Finalisten, die ihre Werke in der Gruppenausstellung im Arsenale Nord in Venedig präsentieren werden.
Die Werke werden von den Juroren unter Berücksichtigung der Besonderheiten der internationalen zeitgenössischen Kunst und der künstlerischen Trends bewertet. Die endgültige Entscheidung basiert auf der Qualität der Recherche, technischen Kapazität, Innovation und Originalität.
Haben Sie einen Rat für unsere Künstler, die sich für den Preis bewerben wollen?
Der Rat, den ich immer aus tiefstem Herzen gebe, ist, immer an das zu glauben, was man tut. Kunst in all ihren Ausdrucksformen ist mächtig. Deshalb wird ein Werk, auch wenn die Jury es nicht auswählt, trotzdem im Portal Arte Laguna World veröffentlicht.
Ein eher technischer Ratschlag ist, von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, bis zu fünf Arbeiten einzureichen, auch in verschiedenen Sektionen. Auf diese Weise können Sie der Jury verschiedene Aspekte Ihrer künstlerischen Produktion präsentieren. Die Jury besteht aus sieben Experten, welche je nach Expertise in Gruppen eingeteilt sind. Letztlich ermöglicht es den Künstlern, durch das Zeigen von Arbeiten in mehreren Sparten von mehr Juroren bewertet zu werden.
Haben Sie eine schöne Erinnerung an vergangene Editionen?
Das größte Gefühl bei jeder Ausgabe ist das Staunen in den Gesichtern der Menschen, wenn sich am ersten Tag die Türen des Arsenals öffnen.
Finalisten der Ausstellung im Arsenale von Venedig (2019), Giacomo Di Lillo 
Finalisten der Ausstellung im Arsenale von Venedig (2019), Valeriia Safiulina
Dann die Freude über die Gewinner und die Möglichkeiten, die sich auch nach der Ausstellung ergeben. So lud das Swatch Art Peace Hotel in Shanghai Silvia Manazza, Finalistin in der Sektion Skulptur 2016, zu einer Residency ein. Oder Elio Ticca. Obwohl er nicht als Finalist ausgewählt wurde, wurde die berühmte Tessitura Bevilacqua von Venedig auf ihn aufmerksam und bat ihn, während der Eröffnungstage der Biennale von Venedig eines seiner Werke an der Fassade des Palastes mit Blick auf den Canal Grande zu installieren.
Tatsächlich entstehen aus den neuen Beziehungen, die während der Ausstellung entstehen, immer spannende Synergien. Zum Beispiel gab es Künstler, die andere Finalisten in einem kürzlich erschienenen Artikel für das Graffiti Art Magazine interviewt haben. Hier sind Seve Favres Beschreibungen der Arbeit eines anderen Finalisten, Grzegorz Łoznikow, zu lesen.
Es gibt viele weitere Beispiele, die uns mit Stolz erfüllen!
Was sollten wir über die Ausstellung der Finalisten im Arsenal von Venedig wissen?
Merken Sie sich den 2. Oktober 2021 im Kalender vor! Die Ausstellung wird auf einer noch größeren Fläche (4.000 qm) stattfinden und es werden 240 Werke ausgestellt. Die Ausstellung wird vom 2. bis 24. Oktober täglich geöffnet sein. Alle Details werden in Kürze auf der Website von Arte Laguna zu finden sein. Sie wird ein künstlerisches Panorama der internationalen zeitgenössischen Kunst in all ihren Facetten darstellen. Die ausgestellten Kunstwerke stammen von den Finalisten der letzten beiden Editionen. Die 240 Künstler, die ihre Werke ausstellen werden, waren bereits in bedeutenden Ausstellungen & Kunstplattformen wie SINGULART im August oder der Kollektivausstellung im Caudan Arts Centre auf Mauritius ab dem 15. Juli zu sehen. Es handelt sich um Künstler, die von einer Fachjury unter vielen Bewerbungen ausgewählt wurden. Auch werden diese von vielen Institutionen geschätzt, die bereit sind, ihre Werke auszustellen.
Was ist Ihr Traumszenario für die Zukunft des Arte Laguna Preises?
Ich habe zwei Wünsche, an deren Verwirklichung wir gerade arbeiten.
Wir würden den Preis gerne international ausrichten! Es wäre toll, die Arbeiten der Finalisten auf der ganzen Welt zu präsentieren. Unsere Kooperationen ermöglichen es uns bereits, vielen Künstlern die Möglichkeit zu geben, an verschiedenen Orten auszustellen, aber wir würden die Ausstellung auch gerne zu einer Wanderausstellung machen.
Darüber hinaus ist das Arsenale Nord heute ein wichtiges Zentrum für zeitgenössische Kunst und verfügt über eine große Ausstellungsfläche. Wir planen eine Reihe von zusätzlichen Veranstaltungen während der Eröffnungszeit der Arte Laguna Prize-Ausstellung, welche sich auf bestimmte Themen oder Künstler konzentrieren. Deshalb sind wir immer offen für neue Kooperationen.
