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5 Minuten mit Sabina Bockemühl

Sabina Bockemühl ist eine deutsche Malerin, deren Arbeiten sowohl in Einzel- als auch in Gruppenausstellungen in Österreich und Deutschland gezeigt wurden. Ihre künstlerischen Ideen stammen aus alltäglichen Situationen, und ihre Motive konzentrieren sich auf Themen, die sie interessieren, sowie auf Menschen, die sie bewegen und beeindrucken. SINGULART hat mit der Künstlerin über ihre kreativen Einflüsse und derzeitigen Projekte gesprochen.

Wann wussten Sie, dass Sie Künstlerin werden wollen?

Ich bin schon als kleines Mädchen im Atelier meines Vaters groß geworden, der auch Maler und Musiker ist. Der Geruch von Ölfarben hat mich schon immer fasziniert. Mit 8 Jahren durfte ich dann mein erstes Ölgemälde in der Natur malen. Schon vor dem Abitur stand mein Wunsch Künstlerin zu werden fest.

Vom Kommen und Gehen (2010), Sabina Bockemühl

Würden Sie uns von Ihren künstlerischen Einflüssen erzählen, welche Künstler haben Sie inspiriert?

Ich liebe die Expressionisten. Heute lebe ich im „Blauen Land“, wo schon Gabriele Münter und Wassily Kandinsky lebten und arbeiteten. Elvira Bach ist eine Malerin, die mich schon immer inspiriert hat. Fantastisch finde ich auch die Neo-Realisten, besonders Karin Kneffel. Nicht zu vergessen ist für mich natürlich die mexikanische Malerin Frida Kahlo, die nicht nur mit Ihrer Malerei, sondern auch mit Ihrem Lebenswillen beeindruckt hat. Ich hoffe, dass ich wie Maria Lassnig, bis ins hohe Alter Kunst schaffen kann.

Mögen Sie es lieber alleine oder in einer Kollaboration zu arbeiten?

Grundsätzlich arbeite ich alleine in meinem Atelier, da vergesse ich Zeit und Raum. Ich bin aber auch als Dozentin tätig und genieße es dann sehr den künstlerischen Austausch mit meinen Studenten.

Alba – in der Morgendämmerung (2020), Sabina Bockemühl

Würden Sie uns über Ihr derzeitiges Projekt erzählen – woran arbeiten Sie?

Ich habe auch ein Sommeratelier auf Mallorca. Dort sind gerade unter der Sonne des Südens großformatige Porträts und Landschaftsbilder entstanden. Aktuell arbeite ich an meinem neuen Projekt „LebensStücke“. Das sind kleinformatige, figurative Bilder ( 40 x 40 cm), die fast wie eine Tagebuch-Dokumentation sind. Ansonsten bin ich tagtäglich in meinem Atelier und lasse mich vom Leben inspirieren.

Was würden Sie Ihrer Meinung nach tun, wenn Sie nicht Künstlerin geworden wären?

Diese Option hat es für mich eigentlich nie gegeben. Aber ansonsten hätte ich auf jeden Fall einen kreativen, schaffenden Beruf gewählt.

Welchen Rat würden Sie jungen Künstlern geben, die gerade anfangen und versuchen Fuß zu fassen?

Als meine Tochter überlegte, nach ihrem Abitur Kunst zu studieren, habe ich sie gefragt, ob sie sich ein Leben ohne Kunst vorstellen könnte. Ich glaube, das dies die Voraussetzung ist, diesen Beruf zu ergreifen. Bei unzähligen Kunstschaffenden, die auf dem Kunstmarkt Fuß fassen wollen, braucht man diese Liebe, um auch Durststrecken zu überstehen.

Aber auch ein kaufmännischen Verständnis, da der Künstler auch Unternehmer ist, wäre vorteilhaft.

La luz de verano (2011), Sabina Bockemühl

Wie hat Corona Ihr künstlerisches Schaffen beeinflusst?

Ich wusste zwar nicht wie, aber auf jeden Fall, dass es weiter geht. Alle Galerien hatten geschlossen, alle Ausstellungen wurden abgesagt und meine Dozenten-Tätigkeiten konnte ich nicht ausführen. Den Kopf in den Sand zu stecken, war aber keine Option. Zuerst habe ich ein Projekt ins Leben gerufen, mit dem Titel „Zusammenhalt“, von dem ich einen Teil des Erlöses an in Not geratene Künstler gespendet habe.

Weitere Projekte folgten. In dieser Zeit war ich auch besonders glücklich über die Zusammenarbeit mit SINGULART, wo sich dann auch die ersten Erfolge einstellten.

Vielen Dank für das Interview Sabina! Entdecken Sie alle anderen Werke auf dem SINGULART Profil von Sabina Bockemühl.