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5 Minuten mit Astrid Stoeppel

Astrid Stoeppel ist eine talentierte deutsche Malerin, die ihre Werke bereits in Italien, Deutschland, den USA und Großbritannien ausgestellt hat. Für ihre Darstellungen wählt sie einfache geometrische Formen wie Kreise, Punkte, Linien und Farbfelder und kreiert dabei Bilder, die vom Betrachter bei jedem Blick neu interpretieren werden können. SINGULART hat mit der Künstlerin über ihre kreativen Einflüsse und derzeitigen Projekte gesprochen.

Wann wussten Sie, dass Sie Künstlerin werden wollen?

Eigentlich habe ich nie beschlossen Künstlerin zu werden, es ist einfach so passiert. Ich interessiere mich für viele Dinge, besonders aber für Naturwissenschaften. Deshalb habe ich Biologie und Humangenetik studiert. Richtig glücklich gemacht hat mich die Arbeit im Labor aber nicht, deshalb bin ich mit in unser Familienunternehmen eingestiegen. Die Arbeit dort hat mich über viele Jahre sehr erfüllt, aber auch enorm gefordert. Den Ausgleich dazu fand ich vor etwa 10 Jahren in der Malerei.

Als Künstlerin habe ich mich zum ersten Mal gefühlt als andere Menschen in meinen Gemälden die Inspiration und meine obsessive Freude an der Farbe erkennen konnten und davon begeistert waren.

Colorful stripes #5 (2019), Astrid Stoeppel

Würden Sie uns von Ihren künstlerischen Einflüssen erzählen, welche Künstler haben Sie inspiriert?

Ich bewundere Künstler wie Kenneth Noland und Ellsworth Kelly, also Vertreter der Farbfeldmalerei oder auch die Werke von Bridget Riley, Yves Klein, Joan Snyder und Günther Förg. Besonders beeindruckt und geprägt hat mich allerdings eine Ausstellung von Cy Twombly im Centre Pompidou in Paris 2017. Die großflächigen Werke waren atemberaubend!

Dort habe ich beschlossen, eines Tages auch auf so großen Leinwänden zu arbeiten. Gerade plane ich den Umzug in ein neues Studio, damit ich diesen Traum in der Zukunft verwirklichen kann.

Mögen Sie es lieber alleine oder in einer Kollaboration zu arbeiten?

Ich arbeite am liebsten allein und konzentriert in einem mit Tageslicht durchfluteten Raum oder draußen in der Natur. Musik oder Gespräche lenken mich eher vom eigentlichen Schaffensprozess ab.

Colors of Yves Klein-Waves! (2016), Astrid Stoeppel

Würden Sie uns über Ihr derzeitiges Projekt erzählen – woran arbeiten Sie?

Da ich sehr gerne mit verschiedenen Farben und Malgründen experimentiere, finden sich in meinem Portfolio unterschiedlichste Serien, die im Laufe der Jahre entstanden sind. Gerade arbeite zum ersten Mal mit roher, umgrundierter Baumwolle und flüssigen Acrylfarben. Ich versuche Techniken wie Lasieren und Lavieren, die man eher aus der Aquarellmalerei kennt, auf die Leinwand zu übertragen.

Was würden Sie Ihrer Meinung nach tun, wenn Sie nicht Künstlerin geworden wären?

In den Köpfen der meisten Menschen ist der Tagesablauf einer Künstlerin eher romantischer Natur: Man verträumt den ganzen Tag mit dem Pinsel in der Hand vor einer Staffelei sitzend. Mit der Wirklichkeit hat das allerdings nicht allzu viel zu tun.

Mein Tagesablauf ist sehr strukturiert seit ich selbstständig als bildende Künstlerin arbeite. Vormittags beantworte ich Kundenanfragen, schreibe Angebote für Auftragsarbeiten, bearbeite Fotos von neuen Kunstwerken, aktualisiere meine Website und verpacke verkaufte Gemälde für den Versand. Der Nachmittag ist für die Malerei reserviert und gegen Abend startet dann das Marketing auf meinen Social Media-Kanälen. Im Grund bin ich also so ganz nebenbei auch noch Fotografin, Webdesignerin sowie Logistik- und Marketing-Managerin.

Flower formation #2 (2019), Astrid Stoeppel

Haben Sie auf Singulart andere Künstler entdeckt, deren Kunst Sie schätzen oder gar bewundern?

Ich befasse mich sehr gerne mit anderen Künstlern und deren Werken auf Singulart. Besonders schätze ich den deutschen Künstler Peter Vahlefeld für seine Übermalungen und die Pop Art-Skulpturen von Seunghwui Koo.

Welchen Rat würden Sie jungen Künstlern geben, die gerade anfangen und versuchen Fuß zu fassen?

Als Künstlerin arbeiten zu dürfen ist ein Geschenk. Das Wichtigste ist sich selbst treu zu bleiben! Man sollte schon eine Vision haben, wo man mit seiner künstlerischen Arbeit hin möchte und kontinuierlich und Schritt für Schritt darauf hinarbeiten. Ich selbst habe immer auf mein Bauchgefühl gehört. Natürlich gab es bei mir auch Rückschritte und schlechtere Entscheidungen, aber wenn man bereit ist daraus zu lernen, ist keine Entscheidung im Leben die Falsche!

Vielen Dank für das Interview Astrid! Entdecken Sie alle anderen Werke auf dem SINGULART Profil von Astrid Stoeppel.