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5 Minuten mit Stephan Geisler

Stephan Geisler ist ein deutscher Maler und Zeichner, der seine Werke national sowie international ausgestellt hat. Seine künstlerische Praxis konzentriert sich auf die Suche nach Intensität. Für Geisler drückt sich Intensität in der Inspiration, Emotion und Empathie einer Begegnung aus. SINGULART hat mit dem Künstler über seine kreativen Einflüsse und derzeitigen Projekte gesprochen.

Wann wussten Sie, dass Sie Künstler werden wollen?

Ambitionen gab es bereits als Kind. Gerne gezeichnet oder gemalt habe ich immer schon.

Buick (2021), Stephan Geisler

Würden Sie uns von Ihren künstlerischen Einflüssen erzählen, welche Künstler haben Sie inspiriert?

Mein zeichnerischer Lieblingskünstler neben Rolf Escher, bei dem ich das Glück hatte zu studieren, war unumstritten Horst Janssen, der so eine extreme Exzessivität in seinen Zeichnungen hatte, frei von Konventionen, immer auf der Suche, sowohl tabufrei als auch mit einer Liebe für die ganz unscheinbaren Dinge des Alltags, die kaum jemand beachtet.

Auf malerischer Ebene ist es nach wie vor Jenny Saville, die Menschen nicht nur bravourös abbildet, sondern absolute Tabuthemen aufgreift. Darüber hinaus verehre ich Anselm Kiefer, der in seinen Riesenformaten eine Intensität manifestiert, die für mich als Betrachter so intensiv spürbar ist. Das ist für mich eines der Hauptziele in der Malerei: Intensität!

Mögen Sie es lieber alleine oder in einer Kollaboration zu arbeiten?

Malen kann ich tatsächlich nur alleine, ich muss und möchte auch allein in dem Raum sein, in dem ich male. Wie soll man sich sonst fallen lassen? Malerei ist etwas so Intimes, Persönliches und Intensives. Jeder Einfluss von Außen zerstört die wunderbaren Momente in der Malerei, die es braucht, um auf dieser Ebene zu arbeiten, die Momente, die ich suche und derentwegen ich überhaupt male.

Jäger von Kurpfalz (2011), Stephan Geisler

Würden Sie uns über Ihr derzeitiges Projekt erzählen – woran arbeiten Sie?

Derzeit arbeite ich an einem filmischen Projekt, ich betrete also Neuland. Ergebnisse wird es sicherlich in Kürze auch hier geben in Form von digitalen Umsetzungen. Das Projekt heißt „somebody finds something“ – Dazu in Kürze mehr.

Darüber hinaus arbeite ich gerade an mehreren Großformaten auf Leinwand mit einem neuen Modell. Ein junger Mann in Korrespondenz mit einem opulenten riesigen Strauß Lilien und an den Körper gebundene Gladiolen. Mir geht es um die emotionale Gratwanderung zwischen dem Männerbild in unserer Gesellschaft in Kombination mit Blumen. Gerät dieses Männerbild ins Wanken oder verändert es sich einfach? Oder … löst es sich sogar komplett auf?

Was würden Sie Ihrer Meinung nach tun, wenn Sie nicht Künstlerin geworden wären?

Ich wäre immer Künstler geworden in dem einen oder anderen Genre.

Pink cow (2021), Stephan Geisler

Welchen Rat würden Sie jungen Künstlern geben, die gerade anfangen und versuchen Fuß zu fassen?

Ich würde jedem Künstler raten, an die eigene Arbeit zu glauben und weiter zu malen und zu malen und zu malen, oder zu zeichnen, oder künstlerisch digital zu arbeiten. Und ich würde jedem angehenden Künstler raten, unbedingt eine starke Präsenz auf den Social Media aufzubauen, aber beides niemals zu vermischen. Es braucht die absolute Inspiration und Intimität im künstlerischen Prozess und gleichermaßen den Blick auf eine existenzielle Grundlage!

Vielen Dank für das Interview Shirin! Entdecken Sie alle anderen Werke auf dem SINGULART Profil von Stephan Geisler.